Er trägt den schlichten Titel "Jüdischer Friedhof Langen" und ist ab sofort erhältlich. Die Stadt und der VVV unterstützten die drei fleißigen Autoren beim Druck. "Der jüdische Friedhof in Langen ist einer der wenigen, die die Verwüstung durch die Nazis überstanden haben. In der Region gibt es sonst nur noch sehr wenige, kleine jüdische Friedhöfe. Der in Langen ist sehr gepflegt – deswegen war er uns diese Dokumentation wert", erklärt Werner. In monatelanger Arbeit hat das Trio nicht nur zahlreiche bisherige Veröffentlichungen über den Friedhof zusammengetragen, sondern auch einige neue Texte verfasst. So erfährt der Leser auf stolzen 157 Seiten Wissenswertes über das jüdische Leben und seine Begräbnisriten, über die Bedeutung der religiösen Abkürzungen, die auf den Grabsteinen des jüdischen Friedhofs zu finden sind, dazu Anmerkungen zur jüdischen Zeitrechnung und Zitate, die die Grabsteine schmücken. Gedenktafeln für gräber. Der Zentralrat der Juden hat einen Text zu Tod und Trauer im Judentum beigesteuert. Auch die Ergebnisse ihrer eigenen Recherchen haben Werner, Klein und Gött zu Papier gebracht, etwa ihre Ausführungen zum Schmetterling, der als Symbol der Auferstehung gilt und auf gleich vier Grabsteinen des jüdischen Friedhofs in Langen zu finden ist.
Die heutige Aktion zeigt, dass die Toten nicht vergessen sind. Iwan Khotulev, russischer Generalkonsul Das Ausmaß des menschlichen Leids und der Zerstörung sei bis heute unvorstellbar, die Sowjetunion habe den größten Blutzoll bezahlt. Gedenktafeln für graver cd. "Die heutige Aktion zeigt, dass die Toten nicht vergessen sind. Sie erhalten ihre Namen zurück und damit einen Teil ihrer Würde, die ihnen von den Nazis geraubt wurde", erklärte Khotulev und bedankte sich bei allen Beteiligten für die Aufarbeitung der Schicksale der Kriegstoten. Gleichzeitig mahnte er, wachsam zu sein gegenüber Vertuschungs- und Revisionsversuchen und alles zu tun für ein friedliches Miteinander der Völker. Fünf Gräber auf dem Friedhof in Gochsheim verschwunden An keinem anderen NS-Verbrechen seien so viele Menschen als Opfer, als Täter oder als Zuschauer beteiligt gewesen wie beim Thema Zwangsarbeit, sagte der Vorsitzende der West-Ost-Gesellschaft Baden-Württemberg, Jörg Tauss, in der Gochsheimer Aussegnungshalle. Zwangsarbeit habe es nicht nur in fernen Industriebetrieben in Großstädten gegeben, sondern auch im Kraichgau, in Gochsheim und in den umliegenden Gemeinden.
Ihr wahres Schicksal war verdrängt worden. Nach jahrelangen Protesten aus der Öffentlichkeit setzte sich im Volksbund die Einsicht durch, dass die irreführenden Grabtafeln ausgetauscht werden mussten. Seit 1996 wird auch in Arnsburg daran erinnert, wer die "unbekannten Kriegstoten" tatsächlich waren: Gefangene des NS-Regimes, ermordet am 26. März 1945, vier Tage, bevor US-Truppen Hirzenhain erreichten. Ebenfalls seit 1996 sind zudem zwei Informationstafeln am Rand des Gräberfeldes dem Gedächtnis der Hirzenhainer Toten gewidmet. Gedenktafel – Wikipedia. Sie erzählen die Geschichte des Verbrechens und dokumentieren eine Gefangenenliste, durch die von einem Teil der Opfer zumindest die Namen überliefert sind. Kriegsgräberstätten als Lernorte der historisch-politischen Bildung Der Volksbund in Hessen begreift Kriegsgräberstätten heute als Lernorte der historisch-politischen Bildung. Der Aufgabe, das Geschehene aufzuarbeiten, stellt er sich unter anderem, indem er exemplarische Schicksale von Kriegstoten rekonstruiert und öffentlich zugänglich macht.
Weil die Toten bei ihrer Umbettung in Arnsburg als "unbekannte Kriegstote" beigesetzt wurden, war an ihren neuen Gräbern nicht mehr zu erkennen, dass sie Opfer eines NS-Verbrechens waren. In der Mitte der 1990er Jahre wurde deutlich, dass Kriegsgräberstätten wie in Arnsburg nicht mehr ohne Weiteres aus sich selbst heraus verständlich waren. Sie bleiben Trauerstätten, deren Würde es zu wahren gilt. Dutzende Gräber auf sowjetischem Soldatenfriedhof in Polen zerstört - Polen - derStandard.at › International. Als Zeugnisse einer historischen Erinnerungskultur bedürfen sie jedoch der Erklärung - je ferner die Zeit ihrer Anlage rückt, desto mehr. Somit waren es letztlich die Debatten und Konflikte um die Kriegsgräberstätte Kloster Arnsburg, die damals den Anstoß zum historischen Forschungsprojekt des Volksbunds in Hessen gaben. Mit der umfassenden Recherche, die Arnsburg in den Jahren 2017 und 2018 gewidmet werden konnte, kehrte die Aufarbeitung der Vergangenheit durch den hessischen Landesverband an den Ort zurück, von dem sie ihren Ausgang genommen hatte. Leitlinien des Forschungsprojekts Die Recherche folgte den Leitlinien des Forschungsprojekts, die in den vorausgegangenen 20 Jahren entwickelt worden waren.