Die Nacht liegt wie Blei auf Schloss Darkmoor Sir Henry liest Financial Times Zwölfmal schlägt gespenstisch die Turmuhr Der Butler hat Ausgang bis eins Da schleicht sich in flackernder Lampenschein Fast lautlos ein Schatten zur Türe herein Und stürzt auf Sir Henry, derselbe lebt ab Und nimmt das Geheimniss mit ins Grab Refrain: Der Mörder war wieder der Gärtner Und er plant schon den nächsten Coup Der Mörder ist immer der Gärtner Und der schlägt erbarmungslos er schlägt erbarmungslos er schlägt erbarmungslos zu. Bei Maigret ist schon zeit zwei Stunden Ein Fahrstuhl andauernd blockiert Inspektor Dupont ist verschwunden Der Fahrstuhl wird grad' repariert Da öffnet zich lautlos die Tür zum Schacht Es ertönt eine Stimme, die hämisch lacht Inspektor Dupont traf im Fahrstuhl ein Schuss Der Amtsarzt stellt sachlich fest: Exitus!
Doch der Gärtner lauert ihm auf in einem Strauch, und erschlägt ihn mit seinem Gartenschlauch, und dann schreibt seine Hand in das rinnende Blut, auch althergebrachte Methoden sind gut. Dem Staatschef von Okkular-Makko, dem steckte, man weiß nicht wieso, ganz plötzlich ein Drohbrief im Sakko, der lautete ungefähr so: Wir stecken dich samt deinem Auto in Brand, so drohte in Blockschrift die rächende Hand, doch er wurde vergiftet, man liest daraus ab, Benzin wird jetzt auch in der Unterwelt knapp. In seinem Gewächshaus im Garten, steht in grüner Schürze ein Mann, der Gärtner rührt mehrere Arten, von Gift gegen Blattläuse an. Der Gärtner singt, pfeift und lacht verschmitzt, seine Heckenschere, die funkelt und blitzt, Sense, Spaten und Jagdgewehr steh'n an der Wand, da erwürgt ihn von hinten eine meuchelnde Hand. Der Mörder war diesmal der Klempner, und er schlug erbarmungslos zu, der Mörder ist manchmal der Klempner, man lernt auch nach Jahren, man lernt auch nach Jahren, man lernt auch nach Jahren dazu.
Reinhard Mey - Der Mörder ist immer der Gärtner - YouTube
Liedtext Reinhard Mey - Der Mörder Ist Immer Der Gärtner Die Nacht liegt wie Blei auf Schloß Darkmoor Sir Henry liest Financial Times.
Welche Medien im öfentlichen Interesse an der Herstellung von Öffentlichkeiten wünschenswert sind, möchten Khol und seine Freunde möglichst privat entscheiden und sich dabei nicht an allgemeine - etwa: gesetzliche - Kriterien binden lassen. Solchen Khol'sche Begehrlichkeit führte in den vergangenen Jahren dazu, daß das Bundesgesetz über der Förderung politischer Bildungsarbeit und Publizistik nur noch durch wiederholten Bruch vollzogen werden konnte - auch noch, nachdem es nach Khols eigenen Wünschen novelliert worden war. Mißliebige Medien sollen wirtschaftlich derart diskriminiert werden, daß von der JournalistInnengewerkschaft eigens für die österreichischen Verhältnisse der Begriff "Wirtschaftszensur" eingeführt werden mußte. So viel wissen wir also von "Schafen" und "Böcken". Politiker vom Schlag eines Herrn Khol und seiner Koalitionsfreunde zu Beurteilern von Gemeinnützigkeit und Gemeinwohl zu machen, bedeutet jedenfalls: den Bock zum Gärtner zu machen. Was in der Krimi-Literatur längst langweilig geworden ist, kommt im österreichischen Polit-Krimi noch einmal zur Geltung: Der Mörder ist immer der Gärtner!