Dazu gibt es Medizinlexika, Selbsttests sowie Links und Adressen von Instituten und Selbsthilfegruppen. Suchmaschinen helfen, Ärzte, Kliniken oder Apotheken in der Heimatregion zu finden (siehe Übersicht Seite 144/145). Mehrere Portale verfügen außerdem über kostenlose Diskussionsforen, in denen sich Patienten miteinander austauschen. Einige wenige bieten auch betreute Foren an, in denen Ärzte verschiedener Fachrichtungen Fragen beantworten. Wie brauchbar dieser kostenlose Expertenservice der einzelnen Anbieter wirklich ist, hat der stern getestet. Die Ergebnisse sind eher ernüchternd (siehe Kasten Seite 143). So hält der Cybermediziner Gunther Eysenbach, Experte für alles Ärztliche im Internet, sämtliche getesteten Portale für verbesserungswürdig. Im internet ärztlichen rat suchen der. "Besonders mangelhaft ist die Tatsache, dass es nicht einen einzigen Link zu weiterführenden Informationen gab", kritisiert Eysenbach, der an den Universitäten Toronto und Heidelberg das Verhalten von Internetnutzern und die Qualität von Websites untersucht.
Andere Fachleute loben hingegen, der Patient stehe dank der Informationen im Netz nun nicht mehr unwissend dem "Halbgott Arzt" gegenüber. Im internet ärztlichen rat suchen film. Schon oft habe erst die Suche im Internet nach jahrelangem Ärztemarathon zur Diagnose einer seltenen Krankheit geführt. "Informierte Patienten sind nicht das Problem, sondern falsch informierte", betont Schaefer. "Als Laie ist es unglaublich schwierig, Angaben richtig einzuschätzen. " Video: Das gehört in die Reiseapotheke
So sei es etwa mit Vorsicht zu genießen, wenn ein neues Präparat auf der Seite einer Pharmafirma angepriesen wird. "Viele Beiträge entpuppen sich bei genauem Hinsehen als Werbung. " Auch müssen Surfer aufpassen, dass sie nicht auf Falschmeldungen und Mythen über neue Wirkstoffe oder alternative Therapien hereinfallen. Inzwischen können sie sich dabei der Expertin zufolge an Gütesiegeln orientieren: Die Schweizer Health on the Net Foundation (HON) und das Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem (AFGIS) zeichnen aktuelle und unabhängige Medizinseiten aus. Ganz besonders müssen sich Patienten vor "Web-Wunderheilern" in Acht nehmen, die ihnen mit zweifelhaften Methoden schnelle Besserung versprechen, warnt Villarroel Gonzales. Ärztlicher Rat aus dem Internet. "Vor Ferndiagnosen über das Netz kann man nur dringend warnen - das kann lebensgefährlich sein", sagt auch Klaus Greppmaier vom NAV-Virchow-Bund in Berlin, dem Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands. "Eine individuelle Beratung per Internet dürfen Ärzte hierzulande auch gar nicht geben - das verbietet die Berufsordnung. "
Dadurch ist das Angebot der Gesundheitsportale rechtlich stark eingeschränkt: Sie dürfen keine individuellen Behandlungstipps geben, sondern nur allgemeine Erklärungen zu Krankheiten und Behandlungen liefern. Für die Folgen ihrer Ratschläge übernehmen die Betreiber daher keine Haftung - denn offiziell stellen sie ja keine Diagnosen. Allerdings sei die Trennung zwischen fachlicher Auskunft und persönlicher Beratung manchmal zu schwammig formuliert, kritisiert Gonzales vom ÄZQ: "Einige weisen auf den Unterschied nur im Kleingedruckten hin und distanzieren sich nicht deutlich genug von einer Onlinebehandlung. " Die Anbieter sehen das anders. "Wir wollen eine Behandlung beim Arzt nicht ersetzen, sondern nur dem Patienten besser verständlich machen", sagt Christoph Hausel, Sprecher von "" in München. Dr. Google: Ärztlicher Rat per Internet. "Oft ist es ja so, dass Rezepte für Patienten unverständlich sind und in der Praxis viel Fachchinesisch gesprochen wird. " Die Seite bietet Lesern deshalb ein Diagnose-Glossar, das medizinische Kürzel und Fachwörter erklärt.