Sie greifen auch häufiger bei Diskriminierungen ein. Hier könnte eine Rolle spielen, dass das Thema in den entsprechenden Lehrplänen eher verankert ist, die Lehrkräfte also dadurch sensibilisiert werden, sagt Klocke. Was helfen könnte Die Studie gibt einen eindeutigen Hinweis: Je mehr queere Menschen eine Lehrkraft im eigenen Bekanntenkreis hat, desto häufiger behandelt sie Homo- und Transsexualität sowie Geschlechts-Nonkonformität im Unterricht. Nun ist das ein Faktor, der sich schlecht steuern lässt. Was Schulverwaltung und Schulleitungen aber machen könnten: Deutlich kommunizieren, dass queere Lehrkräfte explizit unterstützt werden, wenn sie sich im Kollegium outen, sagt Klocke. "Schulleitungen und Verwaltung können beeinflussen, dass Kolleg*innen offener mit ihrer sexuellen Identität umgehen, was ein Klima der Akzeptanz verstärkt. Schottland: LGBTI wird jetzt an Schulen unterrichtet - DER SPIEGEL. " Wie es um Fortbildungen und Leitbilder steht Ansonsten könne man aus dem Befund vor allem folgende Ableitung ziehen: "Die Offenheit jeder queeren Person verbessert die Situation von Jugendlichen – gerade wenn man im eigenen Umfeld Erzieherinnen und Lehrkräfte hat. "
Und auch Leitbilder könnten helfen, sagt Klocke, wenn sie denn bekannt sind und darin viele Vielfaltsdimensionen explizit erwähnt werden. Die Studie macht auf einen kuriosen Effekt aufmerksam: Lehrkräfte sind selbst dann aufmerksamer bei dem Thema sexuelle Vielfalt, wenn sie nur von einem entsprechenden Konzept gegen solche Diskriminierungen ausgehen– in der Realität die Schule aber gar nicht über ein solches Leitbild verfügt.