Täglich werde ich mit sehr vielen Hufrehepferden konfrontiert und täglich berate ich verzweifelte Pferdemenschen zum Thema Hufrehe oder Huflederhautentzündung ihres Pferdes. Täglich sehe ich viele Röntgenbilder und Hufbilder und nicht selten sind die dahinterstehenden Geschichten so traurig, dass ich weinen muss. Es gibt zahlreiche Ursachen und Auslöser für einen akuten Hufreheschub und ich bin sicher, dass man nicht einmal die Mehrzahl dieser überhaupt kennt. Doch eins ist klar: Die Behandlung der Hufrehe ist kein Schicksal, sondern ein Balanceakt, bei dem sehr schnell ein einziger Fehler zum Tod des Pferdes führen kann. Dieser "Fehler" passiert ganz ganz häufig bei der lokalen Hufrehe Therapie. Hufschuhe – Barfuss-Pferde.de. Die Ansichten hier sind so verschieden wie auch die Bearbeitungsziele und Maßnahmen. Gleich für welche lokale Maßnahme man sich entscheidet, alles kann schief gehen bei diesem einen Pferd, jedes Pferd ist ganz individuell und was bei einem Pferd ein Segen, ist bei dem anderen Pferd der Faktor, der die Hufrehe noch einmal extrem verschlechtert.
Es ist natürlich möglich, das Pferd zu narkotisieren, damit es während der Bearbeitung keine Schmerzen spürt. Die Schäden in der Hufmikrostruktur entstehen aber trotzdem. Eine interessante Alternative zum genagelten Beschlag sind Klebebeschläge. Sie sind für einen orthopädischen Einsatz gleich gut geeignet wie Eisenbeschläge, können jedoch dank schnell härtender Klebstoffe ohne unnötige Belastung am Huf angebracht werden. Damit das Abnehmen des Klebebeschlags nicht zu einer unnötigen Belastung führt, nimmt man die Manschette des Beschlages am besten am stehenden Pferd ab. Auch raspeln ist am stehenden Pferd möglich - es braucht nur etwas mehr Aufwand. Hufschuhe sind ein gesunder, alternativer Hufschutz.. Danach muss der Huf nur kurz angehoben werden, um die Sohle des Klebebeschlags zu entfernen. Beim Ausschneiden oder der Korrektur des Barhufes gilt dasselbe: Nur kurz anheben, schneiden, abstellen,... anheben, raspeln, abstellen... Die Therapie von Hufrehe ohne Beschlag ist nicht grundsätzlich besser. Zwar sind Korrekturen am Huf jederzeit ohne großen Aufwand möglich.
Hufe passen sich den Verhältnissen, denen sie dauerhaft ausgesetzt sind, an. Wird der Huf langfristig geschont und vor jedweder Art von Belastung geschützt, schädigt dies auf Dauer das Horn und die Hufgesundheit. Gewisse Modelle, wie z. B. der Turf King Hufschuh erlauben den kurzfristigen Einsatz als Krankenhufschuh. In solchen Fällen kann das Pferd den Hufschuh auch für den Koppelgang tragen. Grundsätzlich sind Hufschuhe mit Drähten, Schnallen und Verschlüssen für den unbeaufsichtigten Einsatz auf Koppel und Paddock gänzlich ungeeignet, da diese ein Verletzungsrisiko darstellen. Herkömmliche Hufschuhe sollten nur für eine akute Belastungssituation, z. während eines Wanderritts oder beim Ausreiten getragen werden, wenn die Bodenverhältnisse es erfordern. Für das Tragen rund um die Uhr sind die Hufschuhe aus unserem Sortiment nicht geeignet. Zu allererst sollte man bei Huferkrankungen den Tierarzt zu Rate ziehen, um Vorsorgemaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten mit ihm abzustimmen. Hufschuhe und die damit zusammenhängende Umstellung auf das Barhuflaufen fördern die Gesundheit der Hufe.
Behandlungsintervalle Ein weiterer Fehler ist die Vernachlässigung der Abstände zwischen den Behandlungsterminen. Die Zehenwand wächst bei einer Hufrehe im Verhältnis zu den Trachtenwänden viel langsamer. Die Stellung des ohnehin steil rotierten Hufbeins wird dabei noch steiler. Darum gilt: je kürzer die Bearbeitungsintervalle, desto besser. Sobald der Huf anfängt, seine Form zu verändern, sollte mit den Korrekturen des Hufes begonnen werden. Mehr Erfolg mit Eisen, Klebebeschlag oder Barhuf? Grundsätzlich liegt das Problem bei einer Behandlung mit Eisenbeschlag nicht beim Eisen selber, sondern bei der Anbringung durch das Nageln. Ein speziell angefertigter Eisenbeschlag könnte durchaus etwas Ruhe in die gestörten Hufstrukturen eines Rehepferdes bringen. Durch das Aufnageln entstehen aber Mikroerschütterungen, welche die Lederhaut zusätzlich traumatisieren. Auch die Belastung des Hufes beim Aufheben führt zu einer Überlastung der ohnehin beschädigten Huflederhaut und daraus folgend der Aufhängung des Hufbeins in der Hufkapsel.