So zum Beispiel Haftungsfragen (siehe "Bremer Vulkan", "Swissair" oder "Erb-Gruppe") sowie ein höherer administrativer Aufwand, da die Zahlungsströme physisch sind. Aufbau eines Zero- oder Target-Balancing-Pools Aufmerksamkeit muss unbedingt auch steuerlichen Hürden gewidmet werden, Stichwort Transfer Pricing. Denn das oben erwähnte "klassische" Cash Pooling ist nichts anderes, als automatische unternehmensinterne D arlehen auf Tagesbasis 1). Manche Länder, auch noch in Europa, haben Gesetze, die entweder Zinszahlungen in eine oder beide Richtungen nicht erlauben oder sogar physische Geldströme von der zumeist ausländischen Tochter nicht so ohne weiteres erlauben, zur Muttergesellschaft - die meistens nicht im gleichen Land ist - zu transferieren. 1) BLUM, (Fn 12), 712; BRAUCHLI ROHRER/HÜNERWADEL (Fn 10), 154; JAGMETTI (Fn 12), 94 sowie BGer 4A_248/2012 vom 2013, E. 2. Ablauf / Funktionalität eines Zero-/ Target Balancing Cash Pools Die Pooling-Konten der Teilnehmer können auf zwei Arten gesteuert werden, beide vollautomatisch: a) Zero-Balancing: Alle teilnehmenden Konten, bis auf das Header- Konto des Pool-Leaders, werden per Tagesende auf Null (0) gesetzt.
So ist es z. B. möglich, je einen Cash-Pool für EUR, CHF und USD aufzusetzen, deren Zahlungsströme alle in der Muttergesellschaft auf Tagesbasis zusammenfliessen und dort vom Treasurer je nach Bedarf als Portfolio in Tages- oder Wochenswaps in eine andere Währung getauscht werden, ohne dass ein Wechselkursrisiko entsteht! Cross-Border Pooling ist sicherlich die grösste Herausforderung für ein Cash Management, das maximalen Nutzen aus Cash Pooling generiert. Jedoch steigt auch das Risiko und damit verbunden, die unbedingte Sorgfalt beim Aufsetzen und dem Unterhalt eines Cross- Border Pools. Risiko hat per Definition die Eigenschaft grösser zu werden, je mehr Parameter berücksichtigt werden müssen. Die Vor- und Nachteile sind von Unternehmen zu Unternehmen verschieden, je nach Aufgabenstellung. Darum hier nur einige Punkte in folgender SWOT Analyse, die beim Aufbau mit hoher Aufmerksamkeit geprüft werden müssen: Controlling Cash Pooling kann aber auch zur Belastung werden, wenn die Rechte und Pflichten nicht klar geregelt sind.
Jetzt kommt der Zeitplan.
In der Regel ist ein Cash-Pooling nur dann wirtschaftlich rentabel, wenn sich die ganze Struktur der beteiligten Konten bei einer Bank oder Bankengruppe befindet (Giegerich, 2010). Abbildung 1: Beispiel Cash-Pooling im Konzern (Quelle: Barthold, 2012) Mit der Einrichtung eines Cash-Pools werden vor allem die folgenden Ziele verfolgt: Optimierung der Zinssituation bessere Koordination der Liquidität Konzentration der Liquidität ermöglicht bessere Konditionen bei einer Kreditaufnahme Unabhängigkeit gegenüber externen Investoren/Kreditgebern bessere Verfügbarkeit der Liquidität Ein übergreifendes Ziel einer Unternehmensgruppe ist es, sich mit eigenem Geld zu finanzieren und möglichst lange unabhängig zu bleiben. Daneben ist es ebenfalls sehr wichtig, die eigenen flüssigen Mittel bei einer sicheren Bank zu hinterlegen, was seit der Finanzkrise der Jahre 2007 und 2008, als mehrere weltweit tätige Banken fast bankrottgingen, nicht mehr selbstverständlich ist. Seither ist offenkundig, wie anfällig das weltweite Finanz- und Bankensystem ist, weshalb durch eine Unternehmensgruppe auch die Finanzrisiken verteilt werden, denn durch mehrere Bank-/Finanzierungsverbindungen kann eine gewünschte Risikodiversifikation erreicht werden.