Die Verantwortung für diese Fälle wird immer mehr zum Thema in Fachdiskussionen. Dementsprechend ist es erforderlich geworden, ganzheitliche Konzepte zu entwickeln, welche eine durchgehende Fallverantwortung tragen. Eine ausgezeichnete Basis bietet dabei das Konzept Case Management (vgl. Neuffer 2014: o. A). Entsprechend dazu ergeben sich die Fragen, welche Bedeutung Case Management für die Soziale Arbeit hat und wie das Konzept in der Praxis angewendet werden kann. Zunächst möchte ich begriffsbestimmend erläutern, was sich hinter dem Wort Case Management verbirgt und woraus sich eine gewisse Notwendigkeit von Case Management ergibt. Gleichzeitig werde ich auf den systemischen Ansatz eingehen, da er einen wichtigen Aspekt in der sozialpädagogischen Praxis darstellt. Weiterhin werden die einzelnen Phasen im Case Management- Prozess erläutert und anhand meiner eigenen praktischen Tätigkeit reflektiert. Case Management ist ein Prozess der Hilfestellung für Menschen, deren Leben unbefriedigend verläuft oder nicht gelingt.
Aufgrund entstehender oder vorhandener Probleme wird die Unterstützung von mehreren Helfern erforderlich. Dabei berücksichtigt Case Management die zwei folgenden Kerngedanken. Auf der einen Seite liegt der Fokus auf der Entwicklung oder Verbesserung eines Ressourcen-Netzwerkes. Ein solches Netzwerk setzt sich zusammen aus einer losen Organisation von Personen, verbunden durch den gemeinsamen Wunsch, einem bestimmten Klienten zu helfen. Koordiniert werden ihre Aktivitäten von einem Case Manager. Andererseits konzentriert sich dieses Unterstützungsmanagement auf die Stärkung der persönlichen Befähigung des Klienten, Hilfsquellen zu erfassen und das Netzwerk der Ressourcen zu nutzen (vgl. Wendt 1995: 56). Dennoch muss hervorgehoben werden, dass der Klient ״Ko- Produzent" sozialer Dienstleistungen ist und zur Mitsteuerung in den kooperativen Prozess eingebunden wird, neben einem überwachten und kontrollierten Gesamtprozess durch den Fallmanager (vgl. Bohrke- Petrovic 2011: 73). Wendt beschreibt Case Management als Methode, mittels der in der sozialen Berufstätigkeit unter komplexen Bedingungen Hilfebedarf und Hilfemöglichkeiten aufeinander abgestimmt werden und im Gemeinwesen, die vorhandenen Dienste und Einrichtungen zur fallweisen Unterstützung koordiniert werden (vgl. Wendt 1995: 7).
Der Fragebogen umfasst die Lebensbereiche Gesundheit, Hilfsmittel und Therapie, Lebensplan/-sinn, Soziale Kontakte und Familie, Tagesstruktur, Arbeit/Ausbildung, Freizeit, Finanzen sowie Wohnen. Darüber hinaus werden die Klientinnen und Klienten um eine allgemeine Einschätzung des Case Managements gebeten. Befragung der am Fall beteiligten externen Fachpersonen: Bei Fallabschluss werden die Case Managerinnen und Manager alle relevanten Fachpersonen um eine Einschätzung des Unterstützungsprozesses beten. Der Fragebogen thematisiert die im Case Management intendierten Wirkungen auf der Systemebene. (Quelle: "Case Management Pro Infirmis – Zwischenbericht zur Wirkungsmessung der Periode Juli 2009 bis August 2012″, Prof. Dr. Haller, BFH/Fachbereich Soziale Arbeit, 2013) Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen das bestmögliche Erlebnis während Ihres Besuchs zu bieten. Wenn Sie diese Website weiterhin nutzen, stimmen Sie der Verwendung aller Cookies zu. Weitere Informationen zur Änderungen Ihrer eigenen Einstellungen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Case Management (CM) im Gesundheitswesen, oder auch Fallmanagement, folgt einem sozialen Ablaufschema mit dem Ziel, die gesamte Versorgung eines Patientenfalls bedarfsgerecht, qualitativ hochwertig und langfristig ökonomisch zu ermöglichen. Gleichzeitig ist das CM ein Steuerungsinstrument, um benötigte Leistungen in den unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens zu erhalten und effektiv sowie effizient nutzen zu können. Vorrangiges Ziel des CM ist es, Hilfestellungen und Unterstützung im komplexen System von Bedingungen zu geben und vorhandene Ressourcen zu nutzen. Aufgaben des Case Management Gemäß der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management ( DGCC) besteht die Aufgabe des CM darin, "ein zielgerichtetes System von Zusammenarbeit zu organisieren, zu kontrollieren und auszuwerten", das an dem konkreten Bedarf an Unterstützung einer einzelnen Person ausgerichtet ist und welches die entsprechende Person in den Herstellungsprozess integriert. Dabei hat der Case Manager eine zentrale Schlüsselrolle inne, indem er die Hilfsbedürftigkeit einer Person einschätzt, benötigte soziale sowie medizinische Leistungen plant, sicherstellt und bereitstellt, Prioritäten setzt und für die Einhaltung des erarbeiteten Plans sorgt.
Auf der Fallebene steht der Patient mit seinen Bezugspersonen im Mittelpunkt. Das Case Management läuft strukturiert in mehreren Schritten ab: Die Case Managerin erfasst die individuelle Problemsituation und orientiert sich dabei an den Bedürfnissen der Betroffenen, egal ob es pflegerische, finanzielle, soziale, psychologische oder seelsorgerische sind. Gemeinsam mit der Familie wird ein Hilfeplan erarbeitet. Eltern, die unvorbereitet mit einer Krankheit, Behinderung oder Krise konfrontiert werden, sind häufig überfordert und sind dankbar für Aufklärung, Strukturierung und Einschätzung von Versorgungsprioritäten. Die geplanten Hilfen werden umgesetzt: Die Case Managerin koordiniert, vernetzt und begleitet, zusätzlich beobachtet und kontrolliert sie den Verlauf der Maßnahmen. Abschließend wird überprüft, ob die im Hilfeplan vereinbarten Ziele erreicht wurden. Wenn nötig, wird die Situation erneut analysiert und mit einem neuen Hilfeplan angegangen. Gemäß dem Leitprinzip "Hilfe zur Selbsthilfe" werden die Betroffenen zum selbständigen Problemlösen angeleitet, damit die Familie möglichst bald alleine zurechtkommt.
Als Gate Keeper (= Selektierer) überprüft der CM, zu welchen Leistungen der Patient zugelassen ist und sorgt dafür, dass die Unterstützung effektiv und effizient ist. In seiner Funktion als Supporter (= Unterstützer) ermittelt der CM die Ressourcen des Patiënten und fördert seine Selbststandigkeit. 2 Es existieren zahlreiche verschiedene Varianten des Case Management Regelkreises. Die Anzahl der Schritte unterscheidet sich dabei, da je nach Autor unterschiedliche Punkte zusammengefasst Oder getrennt werden Oder einzelne Komponenten hinzuge- fügt Oder weggelassen werden. Von den meisten Autoren werden die Punkte genannt beziehungsweise umschrieben. 3 1. Intake 2. Assessment 3. Planning 4. Intervention 5. Monitoring 6. Evaluation Der oben beschriebene Regelkreisablauf soil für diesen TDR verwendet werden. "Das [... ] Case Management wird für die Versorgung von Patient/innen mit mehrfachem Versorgungsbedarf genutzt. " 4 Damit ist sowohl die medizinischen, als auch soziale Un- terstützung gemeint.
Bei der Zieldefinierung wird meistens zwischen drei Ebenen unterschieden. Dies hilft auch beim Setzen von Prioritäten. Die Unterteilung beinhaltet Leit- oder Grundsatzziele, Rahmenziele und Handlungsziele, und sind der Reihe nach zu hierarchisieren. Handlungsziele können in der oben genannten Metapher als Bausteine angesehen werden, die jedoch nichts mit dem Bauplan zu tun haben. Hier werden die Maßnahmen festgehalten, welche für die Rahmenziele Voraussetzung sind. Das Leitziel steht dabei als Gesamtleistung und Hauptziel dar (vgl. ebd. : 178). [... ]