Zwei riesenhafte Menschenfüße, blau und sternenübersät, 15 Meter hoch, dominieren die Seebühne in Bregenz und das Bühnenbild zu Verdis Aida. "Eine Gesellschaft, die ihre Gefangenen wie Sklaven ausbeutet und deren Menschenwürde zertritt", versucht Regisseur Graham Vick die Dekoration zu erklären. Mittwoch, 22. 7., hat das See-Spektakel Premiere, Freitag wird die 2. Aufführung live übertragen (ORF2, 21. 20). Aida wird zum ersten Mal in Bregenz aufgeführt, 192. Künstlereingang Folge 4 | André Chénier soll glänzen - YouTube. 000 Karten wurden für 28 Vorstellungen aufgelegt, 83 Prozent davon sind bereits verkauft und die ersten Anmeldungen für den Sommer 2010 liegen schon vor. Das sind die Bilder der Bühne! Open-Air-Sportstudio am See Nächstes Jahr wird, wieder ab 22. Juli, Aida auf dem See wiederholt. Davor findet vom 11. Juni bis 11. Juli in Südafrika die Fußball-WM statt. Nach dem Erfolg des ZDF-Studios bei der Fußball-EM 2008 könnte es auch 2010 ein Open-Air-Sportstudio am See geben, und da hätten die Riesenfüße aus der Verdi-Oper einen ganz neuen Symbolwert.
Dies gilt auch für die Verstärkung der Solisten, von denen manche am Premierenabend freilich nach zwei Probenwochen kalten Wetters nicht optimal bei Stimme waren.
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Das würde auch hier noch deutlicher, hätte man nicht gerade in den Massen- und Priesterszenen rabiate Kürzungen vorgenommen, um aus dem Vierakter ein Zwei-Stunden-Spektakel zu machen. Verloren gehen damit auch die gesellschaftlichen Zwänge, die die Liebe zwischen Aida und Radamès unmöglich machen, und wäre nicht die grandiose Iano Tamar als eifersüchtige Pharaonentochter Amneris, die Liebe zwischen Sklavin und Feldherr bliebe spannungsarm und melodramatisch. So ist man nicht allzu ergriffen, wenn Tatjana Serjan und Rubens Pelizzari in einer Osiris-Barke in den Sternenhimmel entschweben; das eigentliche Schlusstableau aber, die zu Füßen der zerbrochenen Freiheitsstatue um Frieden flehende Amneris, entlässt einen tief nachdenklich.
Obenauf Radames, der ägyptische Feldherr, der soeben die Äthiopier niedergemetzelt hat und im Triumph heimkehrt ins Reich der Pharaonen. Sehnsüchtig erwartet von der Pharaonentochter Amneris, die seine Frau werden soll. Und Aida, der äthiopischen Sklavin am pharaonischen Hofe, der heimlichen Geliebten des Recken. Bühnenbild aida bregenz 14. Ein ganz großer Opernstoff um Leben und Tod, Macht und Ohnmacht, Liebe, Hass und Eifersucht, wie geschaffen für die weltgrößte Seebühne, auf der "Aida" in diesem Jahr das erste Mal überhaupt zu sehen war. Für seine Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Opern-Flaggschiff zur Eröffnung der 64. Bregenzer Festspiele 2009 am Mittwochabend hatte der britische Regisseur Graham Vick aus der (zur Eröffnung des Suezkanals komponierten) Wüstenoper eine Wasseroper gemacht. Der Bodensee war diesmal nicht nur beschaulicher Hintergrund und Kulisse, sondern plätschernder Bestandteil der Inszenierung. So ließ Vick seine Protagonisten mal knöcheltief, mal bis zur Hüfte im Wasser waten oder gleich ganz im See untertauchen und von Choreograf Ron Howell sogar ein Wasserballett entwerfen.