Dies hebt auch den Wandel der Zeit hervor, der an beiden dieser Orte unterschiedlich erlebt wird. Als abschließendes Analysefazit des Gedichts "Augen in der Großstadt" von Kurt Tucholsky lässt sich sagen, dass er den Leserinnen und Lesern deutlich vor Augen zeigt, wie wichtig es ist, sich in einer vollen und hektischen Großstadt Zeit für die anderen Menschen zu nehmen. Man muss sich mit ihnen näher befassen um zu merken und zu erkennen, was ein Blickkontakt oder ein anderer Mensch für einen selbst bedeutet, sodass man sich eine Beziehung aufbauen kann und man nicht in einer mit Menschen überfüllten Stadt alleine leben muss.
Das im Folgenden untersuchte Gedicht von Kurt Tucholsky trägt den Namen 'Augen in der Großstadt' und ist, wie sich schon aus dem Titel schließen lässt, ein Stadtgedicht. In ebendiesem werden von dem lyrischen Ich, welches implizit ist, Alltagssituationen in der Großstadt beschrieben, welche es wohl aus Erfahrung kennt. Es besteht aus 3 Strophen und insgesamt 38 Versen. Die ersten beiden Strophen bestehen aus je 12 Versen, die dritte aus 14 Versen. Das Metrum des Gedichtes ist wie folgt: die erste Strophe beginnt mit Jambus, welcher bis Vers 7 geht. Er ist in den ersten 4 Versen abwechselnd dreihebig und zweihebig, danach durchgehend zweihebig. Verse 8, 9, 10 und 12 sind Jambus mit Daktylusanteilen, Vers 8 ist zweihebig, Vers 9 ist vierhebig, Vers 10 ist dreihebig und Vers 12 ist dreihebig. Eine Ausnahme bildet der Vers 11, bei welchem die rhetorische Frage "Was war das? " ein einhebiger Jambus ist, die jeweilige (der Text wurde hier abgeglichen um auf alle Strophen anwendbar zu sein) Antwort ist dreihebig, die Ausnahme ist die zweite Strophe, in der sie zweihebig ist.
Jeder ist sich selbst der Nächste. Man stellt die Frage nach dem Lebensglück, das niemals erreicht wird, wenn die Gemeinschaft eben keine mehr ist und Solidarität ein unwichtiges Gut geworden ist. Mir persönlich gefällt "Augen in der Großstadt" sehr gut, weil ich mich mit Tucholskys Gedanken identifizieren kann. Auch ich bin der Meinung, dass wir in einer "Ellenbogengesellschaft" leben, in dem es nicht mehr um Solidarität und Zusammenhalt geht, sondern darum, seinen eigenen Vorteil zu finden und sich selbst der Nächste zu sein. Bewertungen Bisherige Besucher-Bewertung: 12 Punkte, gut (+) (12, 2 Punkte bei 795 Stimmen) Deine Bewertung:
In Vers 7 findet sich das Wort "Menschentrichter", welches eine Metapher ist, und in Vers 8 gibt es eine Übertreibung (Hyperbel). Die letzten 4 Verse sind, abgesehen von der variierenden Antwort auf "Was war das? ", eine Wiederholung. Die letzte Zeile dieser Wiederholung ist eine Alliteration, da sich ein 'v' und ein 'w' jeweils einmal wiederholen. In der zweiten Strophe, in Vers 3 wird eine Metapher für den Lebensweg, nämlich "Gang", verwendet, eine weitere Metapher findet sich in Vers 6, "die Seele klinkt". Außerdem gibt es eine Personifikation in Vers 5, "ein Auge winkt". In Strophe drei gibt es, abgesehen von der oben genannten Alliteration in dem sich wiederholenden Ende, nur ein sogenanntes Enjambement (Zeilensprung) von Vers 7 auf Vers 8. Das Gedicht wird eingeleitet mit einem Beispiel, das die meisten Menschen kennen, einer Situation am Bahnhof. Der Autor schreibt sehr realistisch, der Leser kann sich gut mit dem Text identifizieren, beziehungsweise sich in die Situation hineinversetzen.