Lauterbach (oz/sm) – Der "Ideenbaum" vom Haus am Kirschberg, platziert vor der Einrichtung "Kirschberg im Centrum" an der Cent 2 in Lauterbach, wurde durch das hessische Sozial- und Integrationsministerium ausgezeichnet. Zum bereits siebten Mal wurden im Rahmen des Wettbewerbes "Aktion Generation – lokale Familien stärken" Preisträger durch Minister Kai Klose gekürt. Mit dem "Ideenbaum" befand sich unter diesen auch ein lokales Projekt. Den mit 2500 Euro dotierten Anerkennungspreis durften Ramona Ohmacht (Ambulante Betreuung "Kirschberg im Centrum") und Marc Simon (stellvertretende Pädagogische Leitung/Fundraising) persönlich durch Minister Kai Klose im Sozial- und Integrationsministerium in Wiesbaden entgegennehmen. Der "Ideenbaum" entstand, als aufgrund der Corona Pandemie im Frühjahr 2020 die Kernaufgabe des Bereichs "Kirschberg im Centrum", Menschen durch verschiedenste Angebote zusammenzubringen und in vielfältiger Hinsicht zu fördern, auf dem herkömmlichen Weg nicht mehr erfüllt werden konnte.
Mutige Anfänge, innovative Konzepte, verlässlicher Partner 17. Mai 2022 0 Beitragsreihe zum 50-jährigen Bestehen des "Haus am Kirschberg" beleuchtet Hilfe für Mütter, Kinder und junge Menschen im Spiegel der gesellschaftlichen Veränderungen
Wertschätzung sollten sie erleben, eine Chance auf ein eigenständiges Leben mit ihrem Kind bekommen. "Die Idee eines solchen Hauses war neu, nicht nur für die Region, sondern für die ganze Bundesrepublik", erinnert sich Bodo Kester, langjähriger Geschäftsführer des Hauses am Kirschberg und von der Vereinsgründung an Weggefährte der Familie Krauss, damals noch als Zivildienstleistender. Er weiß, wie mutig diese Entscheidung war: Trotz des hohen Spendenaufkommens und der damit einhergehenden Würdigung der neuen Idee, waren die Anfangsjahre geprägt von großer Unsicherheit für die Betreiber, denn die Gesetzgebung hatte für die Finanzierung eines solchen Angebots noch keinen Rahmen geschaffen. Der Verein funktionierte zwar als Träger, doch die finanziellen Mittel, die sich noch heute zu einem wichtigen Teil aus Spenden zusammensetzen, waren nach dem Kauf der Immobilie zunächst aufgebraucht. Einweisende Stellen waren oft Jugendämter aus Städten aus dem ganzen Bundesgebiet. Dass es damals gelang, das Haus am Leben zu halten, trotz der Kreditverpflichtungen, der laufenden Kosten und des nicht kostendeckenden Pflegesatzes, sei auch auf die Bereitschaft zur Selbstausbeutung aller Beteiligten zurückzuführen, erinnert sich Kester.