Ich ließ meinen Engel lange nicht los Ich ließ meinen Engel lange nicht los, und er verarmte mir in den Armen und wurde klein, und ich wurde groß: und auf einmal war ich das Erbarmen, und er eine zitternde Bitte bloß. Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, - und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand; er lernte das Schweben, ich lernte das Leben, und wir haben langsam einander erkannt... Want to learn a language? Learn from this text and thousands like it on LingQ. A vast library of audio lessons, all with matching text Revolutionary learning tools A global, interactive learning community.
Rainer Maria Rilke (1875-1926) Engellieder Ich ließ meinen Engel lange nicht los, und er verarmte mir in den Armen und wurde klein, und ich wurde groß: und auf einmal war ich das Erbarmen, und er eine zitternde Bitte bloß. Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, - und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand; er lernte das Schweben, ich lernte das Leben, und wir haben langsam einander erkannt... Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht, kann er frei seine Flügel entfalten und die Stille der Sterne durchspalten, - denn er muss meiner einsamen Nacht nicht mehr die ängstlichen Hände halten - seit mich mein Engel nicht mehr bewacht. Hat auch mein Engel keine Pflicht mehr, seit ihn mein strenger Tag vertrieb, oft senkt er sehnend sein Gesicht her und hat die Himmel nicht mehr lieb. Er möchte wieder aus armen Tagen über Wälder rauschendem Ragen meine blassen Gebete tragen in die Heimat der Cherubim. Dorthin trug er mein frühes Weinen und Bedanken, und meine kleinen Leiden wuchsen dorten zu Hainen, welche flüstern über ihm...
Die letzte Zeile der ersten Strophe ist nicht korrekt; wie heißt es im Original? Woher stammt dieses Gedicht? Wo ist es zu finden? : Ich ließ meinen Engel lange nicht los, und er verarmte mir in den Armen und wurde klein, und ich wurde groß; und auf einmal war ich das Erbarmen, und er ein zitternde bitte bloß. Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, - und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand; er lernte das Schweben, ich lernte das Leben, und wir haben langsam einander erkannt... Danke für die Hilfe! Monika
Zur Nacht noch etwas Rilke? Das Foto: Das Gedicht: Ich ließ meinen Engel lange nicht los, und er verarmte mir in den Armen und wurde klein, und ich wurde groß: und auf einmal war ich das Erbarmen, und er eine zitternde Bitte bloß. Da hab ich ihm seine Himmel gegeben, – und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand; er lernte das Schweben, ich lernte das Leben, und wir haben langsam einander erkannt… Rainer Maria Rilke, aus: Frühe Gedichte (Engellieder) Die Musik: Einen schönen Abend und eine Gute Nacht Euch!
Der Text des Gedichtes 'Ich ließ meinen Engel lange nicht los... ' von Rainer Maria Rilke. Mit. | Gedichte liebe, Rainer maria rilke, Gedichte
Rainer Maria Rilke: ICH LIESS MEINEN ENGEL LANGE NICHT LOS (Gedicht/Engellieder) - YouTube