Als Kunstfigur Alexander von Eicht treibt er eine "Hartz-IV-Familie" in einer Art "Hilfe-Show" an einer "symbolischen" Kletterwand hoch: vom "Boden des Prekariats" an die Decke, wo "ein Job bei Lidl an der Kasse winkt". Da bleibt einem das Lachen im Halse stecken, auch wenn das Ganze als Persiflage an Formate wie Vera Int-Veen oder Schuldnerberater Peter Zwegat – also längst deutsche Fernsehwirklichkeit – durchgehen kann. Ob die Arbeitslosen-Familie sich wirklich hat derart vorführen lassen hat oder nicht doch ein bisschen instruiert, mitinszeniert wurde, ließ Ulmen bei der Präsentation am Freitag offen. "Diese Ungewissheit macht auch den Reiz aus. " Und was die Moral betrifft: Die "Sozialschmarotzer"-Show auf Sat 1 ginge ja bereits genau in die Richtung dessen, was Alexander von Eich da macht. "Und die meinen es sogar ernst. Anarcho-Charmeur wird 33: Happy Birthday, Christian Ulmen!. " Der arglose Bürgermeister von Chamerau soll laut Ulmen jedenfalls hundertprozentig authentisch gewesen sein. Und einverstanden mit allem: den Kameras, den Mikrophonen, den Sätzen über Ausländer und der späteren Ausstrahlung.
Außerdem hat Alexander von Eich auf in seinem Blog einen Text zu dem Vorfall geschrieben. Aus dem geht ziemlich deutlich hervor, was er von der Seite hält. Unter anderem nannte er die Betreiber »erbärmliche Stinkmaden«. Ich finde, wir haben angemessen reagiert. Haben Sie für Ihre Arbeit Konsequenzen aus diesem Missverständnis gezogen? Nein. Weil ich nichts schlimmer finde als eine Satire, die mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommt, muss ich damit leben, dass irgendwelche fehlgeleiteten Vollhirnis wirklich glauben, von Eich meint das ernst, was er sagt, und sich dadurch in ihrer Weltsicht bestätigt fühlen. Aber Typen, die sich ein Comedyformat angucken und sich ihre Meinung von einer Comedyfigur bestätigen lassen, ist eh nicht mehr zu helfen. Alexander von eich lachen vs. Was soll ich denn da machen? Was mich aber fast noch mehr erschreckt hat als dieser Vorfall, war eine Presseerklärung der Aktion »Laut gegen Nazis«, in der ich kritisiert wurde. Worum ging es dabei? Als ich bei »TV total« war, um vorzustellen, brachte ich einen Clip mit, in dem Knut Hansen im bayerischen Ort Chamerau einen Bürgermeister mit extrem rechten Ansichten trifft.
Aber Typen, die sich ein Comedyformat angucken und sich ihre Meinung von einer Comedyfigur bestätigen lassen, ist eh nicht mehr zu helfen. Was soll ich denn da machen? Was mich aber fast noch mehr erschreckt hat als dieser Vorfall, war eine Presseerklärung der Aktion »Laut gegen Nazis«, in der ich kritisiert wurde. Worum ging es dabei? Ein MMORPG ist so stark Pay2Win, dass ich über Kritik an Lost Ark und Black Desert nur lachen kann. Als ich bei »TV total« war, um vorzustellen, brachte ich einen Clip mit, in dem Knut Hansen im bayerischen Ort Chamerau einen Bürgermeister mit extrem rechten Ansichten trifft. Unter anderem erzählt der Bürgermeister, dass die Gemeinde lieber die Miete für leer stehende Wohnungen zahlt, als dort Ausländer einziehen zu lassen. »Laut gegen Nazis« meinte nun, es wäre ein Skandal, das im Fernsehen zu senden, ohne diese Äußerungen kritisierend zu kommentieren. Man wollte, dass ich mich nach dem Clip hinstelle und sage: »Meine Damen und Herren, dieser Bürgermeister sagt schlimme Sachen. « Man kapiert doch, dass sich der Humor erst daraus entwickelt, dass der Bürgermeister so einen Mist erzählt.
Ich möchte das nicht erklären müssen. Die Leute, die den Bürgermeister gut finden, werden ihre Haltung eh nicht ändern. Aber für »Laut gegen Nazis« ist der Clip doch eigentlich Gold wert. Er ist ein Dokument, das belegt, wie wichtig ihr Verein ist. Er zeigt, dass Menschen mit rechtsradikalen Positionen sogar Bürgermeister werden können. Der aus Chamerau hat bei der Wahl damals 95 Prozent der Stimmen erhalten! Das Wissen um existierenden Rassismus motiviert Leute noch mal zusätzlich, weiterhin Acht zu geben. Ich glaube aber nicht, dass man mit Satire bekehren kann. Alexander von eich lachen mit. Verbinden Sie mit Ihrer humoristischen Arbeit irgendeine Art von Auftrag? Beim Betrachten der Clips bekommt man den Eindruck. Da liefert sich Uwe Wöllner mit einem anderen Kandidaten ein Duell um einen Praktikumsplatz in einer Waschstraße und in einer Fleischfabrik. Derselbe Uwe wird zu diversen Lebensberatern geschickt, die ihn zu einem reibungslos funktionierenden Gesellschaftsmitglied formen wollen, der Tochter der Hartz IV-Familie wird empfohlen, als GoGo-Girl zu arbeiten.
Ich glaube aber nicht, dass man mit Satire bekehren kann. Verbinden Sie mit Ihrer humoristischen Arbeit irgendeine Art von Auftrag? Beim Betrachten der Clips bekommt man den Eindruck. Da liefert sich Uwe Wöllner mit einem anderen Kandidaten ein Duell um einen Praktikumsplatz in einer Waschstraße und in einer Fleischfabrik. Derselbe Uwe wird zu diversen Lebensberatern geschickt, die ihn zu einem reibungslos funktionierenden Gesellschaftsmitglied formen wollen, der Tochter der Hartz IV-Familie wird empfohlen, als GoGo-Girl zu arbeiten. Das ist alles sehr unterhaltsame Gesellschaftskritik. Ich freue mich, wenn Kritiker sagen, das alles wäre auch gesellschaftskritisch. Aber das würde ich nicht als meinen Auftrag ansehen. Alexander von Eich Forum Plattentests.de. Der Auftrag ist: Es soll Spaß machen. Ich weiß, das ist wahnsinnig platt, und ich überlege, ob ich mir nicht irgendetwas Schlaues zurechtlegen sollte, so dass ich auf eine Frage wie Ihre sagen könnte: »Ja, ich will ein Gesellschaftsspiegel sein. « Aber das wäre konstruiert.
Das bringt mein Humorgeschmack vielleicht manchmal automatisch mit sich, aber meine Intention ist viel schlichter: »Ich möchte einfach nur total abgefahrene Sachen drehen« – wie Uwe Wöllner sagen würde. Die DVD »Best of « erscheint am 15. Mai. Internet: