Ballade vom lieben Augustin War einst ein Spielmann im lustigen Wien, Augustin hie er, und wo er erschien Lachten die Leute and freuten sich sehr. War doch kein andrer so lustig wie er. Sa er im Wirtshaus beim funkelnden Wein, Trank er so lang, bis kein Heller mehr sein. Siehe, dann sang er mit frhlichem Sinn: O du lieber Augustin, alles ist hin! Kommt doch fr jeden die Zeit auf der Welt, Dass ihm sein Glck auf ein Huflein zerfllt. Wohl ihm, vermag er mit Trostes Gewinn Frhlich zu singen dann: alles ist hin! Einst schlich Frau Pest sich nach Wien in die Stadt, Tausende fra sie und fra sich nicht satt. Bald gab's kein Haus, wo der Tod nicht erschien. Schrecken erstarrt lag das lachende Wien. Ballade vom lieben augustin arbeitsblatt de. Einer nur war, der den Mut nicht verlor. Dudelsackpfeifend und keck wie zuvor Blieb nur Freund Augustin, immer bereit, Lustig zu sein in der schrecklichen Zeit. Einmal geschah's, und es war in der Nacht, Augustin gab auf dem Heimweg nicht acht, War ganz beseligt von Mondschein und Wein, Fiel in ein Pestloch--mitten hinein.
Vor 330 Jahren lebte in Wien ein Musiker namens Augustin. Er spielte jeden Abend im Gasthaus Zum roten Dachl. Wegen ihm kamen viele Besucher und der Wirt konnte mit fetten Einnahmen rechnen. Dafr verkstigte er Augustin, der schon bald der Liebe Augustin genannt wurde. Ballade vom lieben augustin arbeitsblatt en. Als im Jahr 1679 die Pest in der Stadt ausbrach starben viele Leute und Trauer und Hoffnungslosigkeit breiteten sich aus. Nur noch die Leute die im Gasthaus Zum roten Dachl saen und die frhliche Musik des lieben Augustin hrten, waren glcklich. Einens Abends schenkten sie Augustin so viel Wein nach, dass er betrunken nach Hause durch die Stadt torkelte. Die Augen fielen ihm zu und er schlief mitten auf der Strae eingerollt mit seinem Dudelsack ein. Die Pestknechte, die die Toten von den Straen einsammelten und in Pestgruben warfen, dachten Augustin sei tot. Deshalb nahmen sie ihn mit und schmissen ihn in eine Pestgrube, wo er die ganze Nacht durchschlief. Als er am nchsten Morgen in der Grube aufwachte, versuchte er hinaus zu klettern, aber es gelang ihm nicht.
Tote auf Tote dort lagen zu Hauf, Augustin purzelte mitten darauf. Aber er sagte: "Was schert mich die Pest? " Schlief dann so fest, wie die Ratten im Nest. Tote auf Tote noch warf man zu Hauf, Plumps auf den schlafenden Spielmann hinauf. Aber als Augustin morgens erwacht, Sprach er: "Ich schlief eine kstliche Nacht! " Als man dann nahte mit Grabesgesang, Scholl aus der Grube ein Dudelsackklang. "Jesus, Maria, wer ist denn da drinn? " "Augustin", schrie er, "und alles ist hin! " Solcherlei Frhlichkeit wirkte mit Macht, Dass selbst zwei Tote noch lachend erwacht. Der liebe Augustin - Begriffsklärung | De LINDAU Wiki | Fandom. Lachend ergriff man ein rettendes Seil, Zog aus dem Pestloch sie munter und heil Als nun Frau Pest von der Sache erfuhr, Sprach sie zum Tod: "Das ist Wiener 'Hamur'! Solcher 'Hamur' ist mir grsslich verhasst, komm, lass uns anderswo weilen zu Gast! " Fluchend verlie sie die lachende Stadt, Hungrige Pest wird von Lachen nicht satt. Funkelnder Wein und der rechte Humor Treibt selbst die Pest und den Tod aus dem Tor. Augustin N.
Der Eigentümer der Schenke "Zum Roten Dachl" war um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts der Bierleitgeb (Wirt) Herr Ulrich Konrad Puffan. Zur Zeit der großen Pest in Wien, im Sommer des Jahres 1679, hatte sich der damals sehr beliebte und weit berühmte Sackpfeifer und Bänkelsänger Augustin eben dieses Bierhaus zur Stätte seiner Darbietungen erkoren und lockte alle Montage, Donnerstage und Sonntage viele ehrsame Bürger, ja auch Honoratioren dahin, die sich an seinen ziemlich derben Possen ergötzten und sich dabei an Gersten- oder Weißbier, Wecken, glatten Semmeln, Cervelat- und den schon damals beliebten Wiener Wursteln gütlich taten. Selbst zur Zeit, als die Pest am heftigsten wütete und die meisten Wein- und Bierhäuser gänzlich gesperrt wurden, teils aus Furcht von der Ansteckung ohnehin leerstanden, versammelte sich doch beim "Roten Dachel" insgeheim eine Gesellschaft von Waghälsen, um bei dem betäubenden Gerstensaft und den erheiternden Klängen von Augustins Sackpfeife des allgemeinen Elends zu vergessen.
-1- G War einst ein Spielmann im D lustigen Wien, D Augustin hieß er und G wo er erschien, D lachten die Leute und G freuten sich sehr. G War doch kein andrer so D lustig wie G er. -2- Saß er im Wirtshaus beim funkelnden Wein, trank er so lang, bis kein Heller mehr sein. Siehe, dann sang er mit fröhlichem Sinn: Oh du lieber Augustin, alles ist hin! -3- Kommt doch für jeden die Zeit auf der Welt, dass ihm sein Glück auf ein Häuflein zerfällt. Wohl ihm, vermag er mit Trostes Gewinn fröhlich zu singen dann: Alles ist hin! -Refrain- G Oh du lieber Augustin, D Augustin, G Augustin G Oh du lieber Augustin, D alles ist G hin! -4- Einst schlich Frau Pest sich nach Wien in die Stadt, Tausende fraß sie und fraß sich nicht satt. Bald gab´s kein Haus, wo der Tod nicht erschien. Schreckenserstarrt lag das lachende Wien. Liedergeschichten: O du lieber Augustin ⋆ Volksliederarchiv. -5- Einer nur war, der den Mut nicht verlor. Dudelsackpfeifend und keck wie zuvor blieb nur Freund Augustin, immer bereit, lustig zu sein in der schrecklichen Zeit. -6- Einmal geschah´s und es war in der Nacht, Augustin gab auf dem Heimweg nicht acht, war ganz beseligt von Mondschein und Wein, fiel in ein Pestloch mitten hinein.
Pestgrube vor der Stadt - Lt. -General Sir William Porter MacArthur (1928) in Some medical references in Pepys, Irish journal of medical science, CC BY 4. 0 Vor rund dreihundert Jahren gab es in Wien einen Musikanten und Sänger, der Max Augustin hieß. Von seinen vielen Freunden wurde er der "liebe Augustin" genannt. Er wohnte in der Landstraße, war jedoch in ganz Wien bekannt. Mit seinem Dudelsack spielte er in vielen Gasthäusern, sang Lieder, die er selbst verfasste, wobei er das Leben und Treiben in Wien besang. In der Zeit, in der viele Menschen weder lesen noch schreiben konnten, galt er als Nachrichtenübermittler. Vorwiegend trat er im "Roten Hahn" auf der Landstraßer Hauptstraße auf, den es heute noch gibt. Oft sang er auch im "Gelben Adler" und im Gasthaus "Zum roten Dachl". An Stelle dieser Gasthäuser befindet sich heute das "Griechenbeisl" am Fleischmarkt. 1697 brach in Wien wieder einmal die Pest aus. Tausende verließen die Stadt, Abertausende starben. Der berühmte Kanzelredner, Pater Abraham a Sancta Clara, redete den Wienern ins Gewissen, die Pest als Strafe Gottes hinzunehmen.