Residenzpost, Feldherrnhalle & Co. - wer hat Florenz und Rom nach München gebracht? Die Beziehung Münchens zu Italien beginnt nicht mit der Reisewelle der 50er-Jahre oder dem Siegeszug der Pizza, sie reicht viele Jahrhunderte zurück. Spaziert etwa eine Florentinerin durch München, dann wundert sie sich wahrscheinlich: "Wer hat hier meine Stadt kopiert? Da der Palazzo Pitti, hier die Loggia dei Lanzi, dort das Findelhaus von Brunelleschi. " All diese Gebäude stehen im Original in Florenz. Italienische spaziergang in münchen 2018. Doch wer brachte Florenz nach München? Station 1: Max-Joseph-Platz Links: Palazzo Pitti (! enjoy my life! ), rechts: Residenz München () Beginnt man den Spaziergang am Max-Joseph-Platz, dann umgibt einen gleich geballtes Florenz. Was aussieht wie die Fassade der Residenz, steht im Original in der Stadt am Arno und heißt dort Palazzo Pitti. Die Familie Pitti gehörte im Florenz der Renaissance zu den bedeutendsten und einflussreichsten Adelsgeschlechtern. Sie ließ sich mitten in der Stadt einen protzigen Palazzo bauen, der von oben bis unten mit grob behauenen Steinquadern bedeckt war und damit mehr einer mittelalterlichen Wehrburg glich als einem eleganten Stadtschloss.
Den ersten Teil der Ludwigstraße entwickelte noch Leo von Klenze nach Vorbildern römischer und Florentiner Palazzi. Dabei monierte Klenze bei König Ludwig I. : "... München sey nicht Rom und Herr Meyer kein Farnese oder Pitti. " Dazu kam: "Die Armut der Münchner Bauherren und das nordische Bedürfnis der wenigen Sonne und Licht Eingang zu verschaffen und die Räume im Winter heizen zu können sind ebenso viele Hindernisse gegen den Reiz italienischer Fassaden. " Kurz, die monumentalen Palazzi mit ihren hohen Räumen und kleinen Fenstern passten nicht ins verregnete und kalte München. Egal, der Schein zählte. Lesen Sie auch: individuelle Vereinbarung Die gewaltige Straße bedeutete für das damals kleine München einen gewaltigen Kraftakt. Bauherren und Mieter fanden sich anfangs nur schwer. Stadtspaziergang: Auf Italiens Spuren in München | Abendzeitung München. Als die Hälfte der Ludwigstraße fertig war, wechselte König Ludwig I. den Architekten. Die zweite Hälfte baute Friedrich von Gärtner, dessen Rundbogenstil damals als moderner empfunden wurde. Die Ludwigstraße endet im Siegestor.
Sondern etwas anderes, etwas Größeres, ein Ort, so unrealistisch und ausgedacht wie der Himmel über ihm. Dass dieses Andere und Größere die meiste Zeit aus Italien kam, dass das Jenseits des Schönen, auf welches die Münchner Straßen und Plätze immer verwiesen, meistens jenseits der Alpen lag: dafür gab es schrecklich einfache und banale Gründe. Als es nämlich anfing mit der Italienduseligkeit der Münchner, im 16. Italienische spaziergang in münchen de. Jahrhundert, da war Italien nicht nur das schönere, es war auch das fortschrittlichere, das künstlerisch und technisch avanciertere Land. Man könnte es, im heutigen Jargon, auch so sagen, dass alle wesentlichen Moden und Trends aus dem Süden kamen. Bis auf einen, der kam aus dem Norden und hieß Reformation, und mit dem wollte die bayerische Obrigkeit rein gar nichts zu tun haben. Der größte Renaissancesaal nördlich der Alpen Viel mehr interessierten sich die Bayernherzöge, die am liebsten italienische Prinzessinnen heirateten, für den Luxus und die Moden, welche bei den verwandten und verschwägerten Familien in Florenz oder Mantua gerade populär waren.
Das Vorbild steht natürlich in Rom und heißt dort Konstantinsbogen. Zu Fuß vom Odeonsplatz aus (siehe oben) Ludwig I. Ein Mann steckt hinter den vielen Kopien, König Ludwig I. Seine Visionen gaben München den entscheidenden Impuls. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts veränderten sich die Städte. Die mittelalterlichen Stadtmauern waren nutzlos geworden und wurden abgerissen, die Städte konnten wachsen. Italienische spaziergang in münchen ny. Platz entstand für neue Viertel, Parks und Prachtstraßen. Wie viele bayerische Monarchen vor ihm, reiste auch Ludwig I. nach Italien. Anders als noch bei seinen Vorgängern war zu seiner Zeit Italien aber nicht mehr die blühende Wirtschaftsmacht vergangener Jahrhunderte, mit den reichen Republiken Florenz oder Venedig. Ludwig I. blickte auf Italien, wie ein Reisender der Romantik mit einem historischen Faible für die Renaissance und die Antike. Diese vergangene Pracht wollte Ludwig I. nach München holen und sich damit ein Denkmal setzen. Daniel Lautenbacher Die Italienischen Spaziergänge dauern jeweils 1, 5 Stunden und können auf individuelle Vereinbarung gebucht werden.