Sein subtiles Spiel und das seiner Mitspieler tragen zur besonderen, großherzigen Qualität dieses Films bei. " "Von Zeit zu Zeit erscheint ein Film auf den Leinwänden, der anders ist als die anderen und dessen Einzigartigkeit in etwas zu bestehen scheint, das aus der Mode gekommen ist: Nämlich darin, dass er glücklich macht […] Das ist bei 'Zusammen ist man weniger allein' der Fall. " "Sie hat Schwung, diese gut geschriebene Komödie, und in jedem Bild steckt viel Liebe. " "Camille, gespielt von Audrey Tautou, ist eine begabte Zeichnerin. Sie findet bei einem heruntergekommenen Adelssproß Unterschlupf und bezaubert schließlich sogar dessen raubeinigen Untermieter, einen begnadeten Koch. Claude Berris Romanverfilmung gaukelt Interesse an der prekären, sozialen Lage seiner Figuren nur notdürftig vor, alles erscheint ausgedacht und oberflächlich und von einer ungenießbaren Süßlichkeit geprägt. " "Sympathische Komödie mit melodramatischen Zügen als Liebeserklärung ans Leben, die allerdings auch nicht vor Kitsch und Klischees zurückscheut. "
Philibert (Johannes Schulz) bekocht Camille (Melina Heel), um sie aufzupäppeln. © Zasche Kaufbeuren-Neugablonz – Nach dem Kinderstück "Der König in der Kiste" hat sich das Theater im Turm (TiT) wieder einer Tragikomödie zugewandt: In "Zusammen ist man weniger allein" von Anna Gavalda in einer Bühnenfassung von Anna Bechstein wird die Geschichte von vier einsamen Menschen erzählt, die sich in einer zunächst reinen Zweckgemeinschaft erfolgreich zusammenraufen. Vergangene Woche war Premiere im Pfarrsaal Herz-Jesu. Zunächst besteht die WG nur aus Philibert Marquet de la Durbellière, einem Adelsspross, den die Familie abkommandiert hat, bis zur Klärung der Erbangelegenheiten in der Pariser Wohnung seiner verstorbenen Großmutter zu wohnen, um Hausbesetzer (und die entfernten Cousins) fernzuhalten. Der introvertierte Historiker verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Postkarten im Museum, weil er so gravierende Prüfungsangst hat, dass er sein Studium nie abschließen konnte. Den vor Aufregung und Schüchternheit – besonders in Gegenwart von Frauen – entsetzlich stotternden Intellektuellen mit altväterisch pomadisierten Haaren spielt überzeugend Johannes Schulz von den Moskitoldies.
Theaterstück nach dem Roman von Anna Gavalda Dramatisierung: Anna Bechstein Regie: Eckhard Neitzel Co-Regie: Gabi Kamps Schauspieler: Helga Beh, Angela Bertram, Jürgen Choinovski, Sarah Manske, Michael Spangenberg Inhalt: Vier Menschen in einer Pariser Wohngemeinschaft − Camille, die verschlossene junge Frau, die ungeachtet ihres außergewöhnlich künstlerischen Talents ihr Geld in einer Putzkolonne verdient. Franck, der sich als Koch in einem Feinschmeckerlokal abrackert und seinen weichen Kern hinter einer rauen Schale zu verstecken bemüht, seine Oma Paulette, mit Francks und Camilles Hilfe dem unmenschlichen Altersheim entkommen. Und Philibert, ein etwas verschrobener Adelsspross, liebenswert und leicht ins Stottern geratend. Die Wohngemeinschaftler streiten und lieben sich, sie versuchen, ihre so unterschiedlichen Leben miteinander zu verbinden. Spielzeit: Juni + September 2012 ----------------------------------------------------------------------------------------------------- Vergrößerung der Fotos durch Klick mit der linken Maustaste möglich.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12. 04. 2005 Bürgertum mit Tunnelblick Das Glück im Sucher: Anna Gavalda mißt den Daseinspuls Anna Gavalda glaubt an die Abhärtung ihrer Leser. Sie beginnt mit der rauhen Wirklichkeit, um die durch sie Gestählten peu à peu ins Reich der Wunder zu entführen. Auf den ersten Blick hat ihr Roman nur allzu vertraute Verlierertypen zu bieten, eine hinfällige alte Frau, einen gestressten Koch, eine jugendliche Putzfrau und einen trotteligen Postkartenverkäufer. Paulette wird nach ihrem jüngsten Sturz erst ins Krankenhaus und dann in ein desolates Altersheim befördert. Wie sie vegetieren auch die drei anderen dahin, ihr sich als Souchef in einem Gourmet-Restaurant verheizender Enkel Franck, die vor einer sadistischen Mutter in den Billiglohnbereich geflüchtete Camille und Philibert Marquet de La Durbellière, ein vom modernen Leben überforderter Adelssproß, der nie ohne Petschaft und Riechsalz ausgeht und bis zur Beilegung von Testamentsstreitigkeiten in der Pariser Wohnung seiner Großmutter die Festung hält.