Sie haben verschiedene Preise gewonnen, und auch die Pinakothek in München hat ein Stück von Ihnen in ihrer Sammlung ausgestellt. Stefan Fink: Das freut mich schon, aber eigentlich sind sie ja zum Schreiben da, und nicht, um ausgestellt zu werden. MittelstandsWiki: Über den Bayerischen Staatspreis und den Justus Brinckmann Preis haben Sie sich aber gefreut, oder? Stefan Fink: Und wie! Ich bin vor lauter Freude in der Werkstatt rumgehüpft. MittelstandsWiki: Und was haben Sie mit dem Preisgeld gemacht, wenn man fragen darf? Stefan Fink: Natürlich in Holz investiert. MittelstandsWiki: Holz hat es Ihnen wohl angetan. Wie kommt's? Stefan Fink: Vielleicht liegt's ja daran, dass mein Vater einen Teakholzhandel hatte. MittelstandsWiki: Ihre Modelle heißen Kauz, Albatros, Storch, Milan, Nachtigall und Star. Sie heißen Fink. Das ist doch kein Zufall? Stefan Fink: Klar sind mir Vögel schon allein durch meinen Namen sympathisch. Dass die Modelle aber so heißen, hat aber auch noch einen anderen Grund.
- Stefan fink schreibgeräte prise en charge
Stefan Fink Schreibgeräte Prise En Charge
Sie tragen solch klangvolle Namen wie "Albatros", "Star'"und "Nachtigall', "Milan", "Storch" und "Kuckuck" und sind wahre Handschmeichler. Manche tragen sogar Federn – genauer gesagt nur eine: eine Finkfeder! Die Rede ist von den edlen Schreibgeräten des Hamburger Drechslers und Tischlers Stefan Fink. Seit 25 Jahren entwirft und fertigt er edle Schreibgeräte aus Holz. Autor: Heinz Fink
I Keine fünf Laufminuten vom Südufer der Außenalster entfernt, im Hamburger Stadtteil St. Georg gelegen, findet sich im historischen Backsteinbau einer ehemaligen Maschinenbaufabrik das Werkstattatelier von Stefan Fink. Der 56-jährige gelernte Drechsler und Tischler und studierte Industriedesigner fertigt hier seine weit über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannten und geschätzten Schreibgeräte. In der fast 7 m hohen, durch große Metallsprossenfenster hell erleuchteten Werkstatt entstehen seine Füllfederhalter, Skizzier- und Druckbleistifte aus edlen Hölzern, die von Schreibenthusiasten und Sammlern in aller Welt geschätzt werden.
MittelstandsWiki: Welchen denn? Stefan Fink: Na, schauen Sie sich doch mal die Form an. Rund und voll, wie ein Vogelkörper. MittelstandsWiki: Und das Geschäft läuft gut? Stefan Fink: Also meine Auftragsbücher sind voll. Wenn Sie was von mir kaufen wollen, müssen Sie schon warten. MittelstandsWiki: Interessant. Ihre Füller kosten ab 900 Euro aufwärts. Und ich dachte, wir hätten eine Wirtschaftskrise? Stefan Fink: Also ich merke nichts davon. MittelstandsWiki: Dann haben Sie sicher ganz reiche Kunden? Stefan Fink: Überhaupt nicht. Ich hatte auch mal einen 14-jährigen Jungen hier, der sich einen Füllfederhalter zur Konfirmation gewünscht hat. Einmal kam auch spontan ein Taxifahrer herein. Also meine Kunden kommen aus allen Gesellschaftsschichten. Die einzige Gemeinsamkeit, die ich sehen konnte, war, dass sie sich mal was Besonderes gönnen wollten. Es sind ja keine Massenprodukte. Ich stelle auch nur 150 Füllfederhalter pro Jahr her. Danach ist Schluss. Dann bin ich auch körperlich am Ende.