Die Schildkröte selbst wurde hier geboren, vor mindestens 15 Jahren; jetzt ist sie wieder da. Der Strand von Rekawa ist auf zwei Kilometern gesperrt, weil hier die Meeresschildkröten regelmäßig zum Eierlegen anlanden. In der Nacht kriechen die Tiere nah an die Vegetation, buddeln ein tiefes Loch, um bis zu 250 Eier hineinzulegen. Rund um die Uhr gehen Mitarbeiter des "Turtle Conservation Projects" (TCP) Streife, um zu sehen, ob neue Schildkröten da sind und nicht etwa ungebetene Gäste. Die Sorgen sind berechtigt. Immer wieder graben Einheimische die Eier aus, um sie zu verkaufen. Die üblichen Räuber - Warane, Vögel, Fische - treten erst später auf den Plan, wenn die Tiere ausschlüpfen. Sind die Eier gelegt, werden deshalb Zäune gezogen, um die Brutstätte zu schützen. Nur wenige Tiere überleben Von den sieben Meeresschildkrötenarten weltweit gibt es fünf auf Sri Lanka. Mit ein wenig Glück sieht man eines der gewaltigen Tiere in den Buchten schwimmen. Sie paddeln dann in den Wellen, als könnten sie gar nicht richtig schwimmen.
Weiterer Frachter in Brand geraten Am heutigen Freitag meldete derweil ein weiteres Containerschiff einen Brand im Maschinenraum. Nach Angaben der sri-lankischen Marine befand sich die in Liberia registrierte "MSC Messina" auf dem Weg von Colombo nach Singapur, als die Besatzung den Notruf absetzte. Inzwischen drifte das Schiff 480 Seemeilen vor der Ostküste Sri Lankas. Ein Besatzungsmitglied wird demnach vermisst. Weitere Informationen sind bislang nicht bekannt. Auf den viel befahrenen Routen zwischen Asien, dem Nahen Osten und Europa fahren täglich rund 200 Containerschiffe und Öltanker an Sri Lanka vorbei. Viele legen in Colombo an, dem größten Umschlaghafen in Südasien. Quelle:, fzö/AFP/dpa THEMEN Naturkatastrophen Sri Lanka Schifffahrt Naturschutz
B rechende Wellen, Rauschen, Tosen, Schäumen. Die Lautstärke des Meeres übertönt alles, und doch wirkt der Strand in der Nacht ganz still. Der Mond scheint hell, so können wir weite Leere sehen. Wäre da nicht die fast einen Meter breite Spur, die vom Wasser wegführt, es gäbe keinen Grund, hier zu sein. Aber der Sand ist in der Mitte flach und an den Seiten tief aufgewühlt, als habe ein kleiner Panzer sich vorwärts bewegt, und eigentlich ist das ja auch so. Es gibt allerdings nichts Militärisches zu bestaunen, sondern eine ältere Dame. 30 Meter vom Wasser entfernt, an einem Hang, wo Büsche wachsen, liegt eine Meeresschildkröte und gräbt. Später wird es - oho! - zu sehr viel intimeren Verrichtungen kommen. Ein knappes Dutzend Menschen sitzt am Strand von Rekawa an der Südküste Sri Lankas. Es ist acht Uhr abends, die nächsten Stunden werden mit Warten verbracht. Es darf geraucht, doch kein Alkohol getrunken werden. Es geht hier nicht ums Vergnügen. 20 Meter weiter wird schließlich ein Kreißsaal gegraben.
Die Sonne entscheidet über das Geschlecht Im Frühstadium haben Schildkröten sehr viel weniger Bewegung. Neben den Becken ins Kosgoda liegt ein umzäuntes Sandstück: der Brutkasten. Dutzende kleine Schilder listen auf, was hier vergraben ist. "Eggs 103", "Eggs 112", "Eggs 83", dazu das Datum. Die Fischer graben die Eier an den Stränden immer noch aus, allerdings verkaufen sie sie häufiger an die Farmen als an andere Kunden. Acht bis elf Rupien werden pro Ei bezahlt, das sind zwischen fünf und sieben Cent. Der warme Sand brütet die Eier aus, 48 Tage lang. Die Sonne entscheidet über das Geschlecht der Tiere. Bei mehr als 29, 9 Grad Celsius bilden sich Weibchen aus, unter 29, 9 Grad wachsen Männchen heran. Kerle lieben es kühler. Nebenan schwimmen die Dauergäste und Pflegefälle. Auch verletzte Schildkröten dürfen hier weiterleben. Letzte Woche fanden Fischer eine Krokodil-Schildkröte mit nur einem Arm. Sie war in eine Schiffsschraube geraten. Der Star aus deutscher Sicht ist natürlich Heino.