Kommen auch Tipps von Lesern oder Fans, über was Sie noch schreiben könnten? Ganz oft. In nahezu jedem Ort wird mir auf Lesungen vorgeschlagen, dass Kommissar Rohde doch auch mal dort ermitteln könnte. Aber er arbeitet nun mal in Hersfeld, ihn ständig außerhalb dieses Landkreises einzusetzen, ist arg schwierig. Ihren Krimi »Festspielfieber« haben Sie in Hersfeld vorgestellt. Bei »Hessentagtod« müssen Sie bis Oktober warten. Ist es etwas Besonderes, dort zu lesen, wo der Krimi spielt? Absolut. Ich lese dann auch andere Teile vor. Und zwar die Stellen, in denen noch mehr aus der Heimat des Kommissars beschrieben wird. Das ist für die Zuhörer in Rosbach, die Bad Hersfeld normalerweise nicht so gut kennen, auch nicht so spannend. Darf Kommissar Rohde eigentlich weiter ermitteln? Lesung mit Tim Frühling. Ja, wobei ich gerade an einem Krimi zum Thema »Grillen« schreibe. Und der spielt in der Nähe von Köln. Aber danach werde ich bestimmt wieder zu Daniel Rohde ins schöne Hersfeld zurückkommen. Auftritt am Sonntag in Rosbach Tim Frühling wird am Sonntag, 6. September, um 19.
Einige Figuren im Krimi schimpfen auf die Kleinstadt und die Provinz. Warum? Ich kenne die Einstellung vieler Frankfurter, die alles jenseits der S-Bahn-Endhaltestellen für indiskutables Bauernland halten. Auch diese Emotion wollte ich mit aufnehmen. Aber ich distanziere mich privat ganz entschieden von diesen Protagonisten! Ich finde das Leben in einer Kleinstadt viel erstrebenswerter als in Frankfurt, wo ich wirklich nur berufsbedingt wohne. Ich habe überall, selbst im abgeschiedensten Winkel Osthessens, spannende, gastfreundliche Menschen getroffen, von deren Energie und Ideenreichtum sich so mancher Großstädter eine Scheibe abschneiden kann. Tim frühling frau. »Hessentagtod« ist im Mai erschienen. Mitten in Corona. Den Auftakt mit Lesereisen etc. haben Sie sich sicher anders vorgestellt. Wie sehr hat Sie als Autor die Einschränkungen getroffen? Leider sehr stark. Die Premierenlesung war zwei Wochen vor dem Hessentag in Bad Vilbel geplant, 200 Besucher sollten kommen. Und aus beidem wurde nichts, Lesung und Hessentag.
Welche drei Gegenstände würden Sie mit auf eine einsame Insel nehmen? Sehr viele Bücher. Sonnenschutz. Und irgendwas Internettaugliches, sofern die einsame Insel WLAN hat. Wie würden Sie sich selbst charakterisieren? Grundgutmütig, loyal und heiterkeitsstiftend. Was ist Ihre größte Schwäche? Aus einem sehr starken Harmoniebedürfnis nun wirklich jedem Streit aus dem Weg zu gehen. Was ist Ihre größte Stärke? Ich kann das Wort "nachtragend" kaum buchstabieren. Tim frühling freundin. Mag ich aber auch an anderen Leuten nicht. Wenn sich jemand aufrichtig entschuldigt, ist der Käs' gegesse! Was war die beste Entscheidung Ihres Lebens? Lebensprägend war wohl tatsächlich die Entscheidung, 1997 nach Frankfurt zum hr zu kommen. Und mich im Radio ohne Studium erst mal durchzuboxen. Sowas war damals selten. Aber wenn man dann länger als 18 Jahre beim selben Arbeitgeber bleibt, kann es da nicht so schlecht sein … Was war der größte Fehler Ihres Lebens? Nach der Schule direkt beim Radio anzufangen. Im Nachhinein betrachtet, wäre ein Jahr im Ausland eine tolle Idee gewesen.
Die Fernseher werden immer größer, die Auflösung immer besser - und ich immer älter. « Die Lacher waren auf seiner Seite. Aus der Liebe zur Kleinstadt: Tim Frühling im Interview. In Richtung der Stadtverwaltung fragte er, ob man sich nicht in Laubach auch mal einen Hessentag vorstellen könnte: »Dann kriegen sie ganz viele Kreisverkehre. « Frühling schloss mit den Worten: »Und jetzt die Wettervorhersage: Nicht mehr so ein Schmuddelwetter wie heute. « paf/FOTO: PAD
Für die Lösung des Falles hat er sich einen ganz besonderen Trick ausgedacht, um den Täter zu überführen-auch hier gilt, je stiller das Wasser, desto tiefer der Abgrund. Absolute Leseempfehlung!