[3] [4] Unter dem Begriff 'Helfersyndrom' versteht man die Neigung einer Person, sich in zwischenmenschlichen Begegnungen überwiegend als Helfer anzubieten. Dabei hängt der Helfende wegen seines eigenen Bedürfnisses nach Bestätigung, Sozialkontakt oder gesellschaftlicher Anerkennung so sehr von Dank, Zuwendung oder Bestätigung durch den Hilfeempfänger oder die Gesellschaft ab, dass er seine Hilfsbereitschaft auch dann nicht reduziert, wenn seine Hilfe nicht benötigt wird oder er sich überlastet, ausgelaugt, ausgenutzt oder missbraucht fühlt. Der Helfer befriedigt durch seine "Selbstaufopferung" sein Bedürfnis nach Zugehörigkeit und nach Bestätigung des Eigenwerts ( Selbstwertgefühl). Co-Abhängigkeit in der Beziehung | Beziehungszentrum. [5] Während solidarische Hilfe primär am Nutzen dessen ausgerichtet ist, der die Hilfe empfängt, ist pathologisches Helfen an egozentrischen Motiven und unbewussten psychologischen Bedürfnissen des Helfers ausgerichtet. Meist wird das Muster, sich von der Anerkennung durch andere abhängig zu machen, bereits in der Kindheit erlernt.
Das typische Suchtverhalten, die Sucht "um jeden Preis", auch um den Preis der bewussten Schädigung der Menschen aus dem nahen sozialen Umfeld, aufrechtzuerhalten, soll durchbrochen werden. Andererseits geht es darum, den Angehörigen zu zeigen, wie sie den Abhängigen dabei in einer für ihn und für sich selbst gesunden Weise unterstützen können. Co abhängigkeit beziehung - Roll Paper Vista. Zentral für die Angehörigen ist das Entwickeln der Bereitschaft, sich vom Suchtverhalten klar abzugrenzen. Ziel der Abgrenzung ist es dabei einerseits, dem Co-Abhängigen zu helfen, sein eigenes Leben von der eigentlichen Sucht nur in einem bewusst in Kauf genommenen und also begrenzten Maße beeinträchtigen zu lassen. Andererseits soll die Abgrenzung gerade auch dazu dienen, dem Süchtigen aufzuzeigen, dass es für ihn keine Möglichkeit gibt, mit der Sucht zu leben. Oft kann erst durch die Aussichtslosigkeit, die Sucht aufgrund externer Hilfe relativ unbeschadet weiter auszuleben, der echte Wille geweckt werden, die Sucht zu überwinden. Daher gehören zu den Methoden einer effektiven Therapie von Süchtigem und Co-Abhängigen auch harte Maßnahmen wie Kontaktsperren, Kündigung des Arbeitsplatzes und sogar Scheidung.
↑ a b E. 1017/S0954579414001199, PMID 25422978, PMC 4340688 (freier Volltext) (Review). ↑ Barbara Oakley, Ariel Knafo, Guruprasad Madhavan, David Sloan Wilson (Hrsg. ): Pathological Altruism, Oxford University Press, USA, 2012, ISBN 978-0-19-973857-1, PDF. ↑ a b B. 1302547110, PMID 23754434, PMC 3690610 (freier Volltext). Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale können das Risiko, ein Helfersyndrom zu entwickeln, erhöhen. Dazu gehören abhängige, depressive, emotional-instabile und in manchen Fällen auch narzisstische Persönlichkeitsmuster. Bezug zur Co-Abhängigkeit Ein Helfersyndrom kann bei Angehörigen eines suchtkranken Menschen dazu beitragen, dass sie eine Co-Abhängigkeit entwickeln. Ähnlich wie bei einer Co-Abhängigkeit kümmern sich Menschen mit einem Helfersyndrom übermäßig um andere bzw. um einen anderen, nahestehenden Menschen und vernachlässigen dabei eigene Bedürfnisse, Gefühle und Lebensinhalte deutlich.