Nicht nur auf dem Fußballplatz gilt die Maxime: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Auch Bitburger hält sich in seinem Marketing an diese Sportmoderatorenweisheit. Wenige Wochen nachdem die Biermarke die Fußball-Europameisterschaft mit ihrer Sponsorenkampagne werblich dominiert hat, startet heute die neue Bitburger-Markenkampagne. Und auch in dem von Jung von Matt/Alster kreierten Spot "Wenn" spielen die Gemeinschaftsmomente eine zentrale Rolle. Der Spot ist als 25-Sekünder in allen relevanten TV-Programmen zu sehen. Dazu kommt eine 15-sekündige Onlinefassung für Pre-Roll-Werbung sowie die 46-sekündige Vollversion auf dem Bitburger Youtube-Channel. Die Bewegtbild-Werbung ergänzt Bitburger mit Anzeigen- und Plakatmotiven. Die Werbemechanik der Kampagne ist schon aus dem EM-Spot bekannt: Erneut kommt die bewährte "Wenn"-Mechanik zum Einsatz. Die einzelnen Sequenzen werden mit Sätzen wie "Wenn aus Herrn Weber Sebastian wird" oder "Wenn aus Nachbarschaft Freundschaft wird" charakterisiert und zeigen alltägliche Verwendungsanlässe wie der Feierabend mit Kollegen, die Grillparty oder das Nachbarschaftstreffen, die mit Bitburger zu unvergesslichen Gemeinschaftserlebnissen werden.
Dass er mit solchen Herzproblemen so schnell wieder aus dem Krankenhaus draußen war, merkt sicher auch keiner. Ach, in so einem kleinen Ort muss man schon aufpassen, wie über einen geredet wird. Vielleicht geh ich mal im Sommer zu dem Mann die paar Straßen weiter und lade ihn zu einem Bier ein. Von wegen, wenn aus Nachbarschaft Freundschaft wird, vielleicht erzählt er mir dann, was los war. Bitter im Abgang Diesen Text so ausklingen zu lassen, ohne den Zynismus-Schalter, wenn auch nur angedeutet, nicht wieder umzulegen, ist mir dann doch zu bedenklich. Nicht, dass hier ein falsches Bild entsteht und ich über einen Teil unserer intakten Gesellschaft "Falsch Zeugnis ablege". Ach was soll es, ich schaffe es ja doch nicht. Bildquelle: Jost Amman [Public domain], via Wikimedia Commons
Das sich die Frau des Herrn Personalleiters zu dieser späten Stunde zu Hause mit dem Roland aus der selbigen Reihenhaussiedlung auf dem Sofa vergnügt, ist eigentlich nicht erwähnenswert, denn auch hier gibt es Sekt. Außerdem treibt es der Personalleiter wenig später mit der Sabine der noch Sachbearbeiterin in seinem Personalbüro und der Resortleiter schaut auf die Uhr, denn auch auf ihn wartet noch ein Schäferstündchen mit seiner Geliebten, der Frau vom Roland aus der Reihenhaussiedlung. Was übrigens Herr Finke macht, ist übrigens nicht von belang – Bier Trinken wahrscheinlich. Dass Alkohol verbindet, ist also keineswegs gelogen, es kommt nur darauf an, das passende Getränk zum richtigen Anlass zu wählen. Zu Empfängen und kulturellen Anlässen gibt es Sekt und Champagner, zum Sport natürlich Bier und zum Essen mit Freunden und Kollegen passt der Wein inklusive der Weinfachkunde. Dann gibt es natürlich auch noch die geschlechtsspezifischen Vorlieben. Männer unter sich, klar Bier. Freundschaftliche Grillabende: Wein und Bier, Mädelsabend: HUGO, Aperol Spritz geht auch gut, je nachdem was eben gerade Saison hat und In ist.
Es gibt Sekt und Schnittchen für das Management und für die geladenen Gäste. Dabei wird auf ganz hohem Niveau gefachsimpelt, Wirtschaftsthemen werden geschickt mit kulturellen Belangen in Verbindung gebracht und Anekdoten veredeln die eloquent geführten Balzrituale machtgieriger Anzug- und Kostümträger/innen, wobei sich das Balzen auf das Zurschaustellen des eigenen Marktwertes bezieht. Das ist Theater auf ganz großer Bühne. Aus dem Herrn Finke, den der Resortleiter vor einigen Tagen noch geduzt und mit Anton angesprochen hat, wird an diesem Abend wieder der namenlose Komparse, der mit seinesgleichen schnödes Bierchen trinkt. Nur die Sabine aus der gleichen Abteilung hat sich geschickt in die "obere Etage" gemischt, nuckelt am Sektchen und gibt sich betont offen. Die weiß nämlich ganz genau, was ihr die Blicke auf ihrem kostümierten Hinterteil einbringen könnten. Der vorhin noch streng zugeknüpften Bluse darf zum jetzigen Anlass, dann auch ein wenig mehr Spielraum gegönnt werden, was den Herrn Personalleiter besonders gut gefällt.
Es handelt sich dabei lediglich um die Bemühungen eine gesellschaftliche Akzeptanz von Alkohol aufrechtzuerhalten. Wir als Hersteller sind nur darauf aus, ihr Geld in unseren Kassen zu wissen, deshalb wollen wir sie abhängig machen. Zu gesundheitlichen Nebenwirkungen und gesellschaftlichen Folgen fragen sie bitte nicht uns oder sonst wen, trinken sie einfach weiter". Also, ich muss schon sagen, dieser Vorfall hat mir mein teuer Bezahltes, gesellschaftliches "Dabei sein ist alles – Gefühl", total versaut, vielen Dank auch du Alkoholiker, du Nichtsnutz, Abschaum der Gesellschaft! Wenn ich schon in den Spiegel schauen muss, dann bitte nur geschminkt, damit ich mich selbst nicht in dir erkennen muss. Was sollen wir denn bitte mit Leuten wie dir in unserer heilen Gemeinschaft anfangen? Was interessieren mich deine Probleme? Wie du hast eine Geschichte? Die möchte ich gar nicht hören. Ich schaue und höre Werbung, das sind die Geschichten, die ich erleben möchte. Das Leben ist doch schon bescheiden genug, da möchte ich dann in meiner Freizeit Schönes erleben.
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Als wir unsere guten Freunde verabschiedeten und noch zum Auto begleiteten, stand ein paar Häuser weiter ein Krankenwagen. Wir erfuhren später von Nachbarn, dass der Mann ins Krankenhaus gebracht wurde. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Mensch ein Alkoholproblem hat und seit einiger Zeit, hatte er gesundheitlich total abgebaut. Das musste ja so enden. Wie kann man sich nur so gehen lassen und sich nicht unter Kontrolle haben aber die Leute sind dennoch ordentliche Menschen, vor der Haustür immer sauber, da bleibt kein Dreck lange liegen. Naja, lange lag er dann zum Glück nicht im Krankenhaus. Ich meine ja, dass der sicher eine Entgiftung hinter sich hat und jetzt zusehen muss, wie es weiter geht. Ich meine, ob er das nun schafft, vielleicht kann er ja später weniger trinken, jetzt wo er doch gemerkt hat, was passieren kann. Was aber gut ist, finde ich, nach außen wurde gleich kommuniziert, dass er einen Herzanfall hatte und sogar noch zu Hause reanimiert werden musste. Man muss das ja nicht so nach außen dringen lassen, wenn jemand ein Alkoholproblem hat.