Eine pragmatische Deutung. In: Andreas Tacke/Stefan Heinz (Hrsg. ): Menschenbilder. Beiträge zur Altdeutschen Kunst. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, S. 159-176; Hirschfelder, Dagmar: Dürers frühe Privat- und Auftragsbildnisse zwischen Tradition und Innovation. In: Daniel Hess/Thomas Eser (Hrsg. ), Der früher Dürer. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2012, S. 101-116; Manuth, Volker: Dürer ein Dandy? – Beobachtungen zum Kostüm des Künstlers. In: Bodo Brinkmann u. a. Albrecht dürer selbstbildnis mit landschaft analyse transactionnelle. (Hrsg. ), Aus Albrecht Dürers Welt. Festschrift für Fedja Anzelewsky. Brepols Publishers, Turnhout 2001, S. 165-171; Rebel, Ernst: Albrecht Dürer. Maler und Humanist. C. Bertelsmann Verlag München 1996; Schröder, Klaus Albrecht/ S ternath, Maria Luise (Hrsg. ): Albrecht Dürer. Zur Ausstellung in der Albertina Wien. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2003, S. 226-228; Zitzlsperger, Philipp: Dürers Pelz und das Recht im Bild. Kleiderkunde als Methode der Kunstgeschichte. Akademie Verlag, Berlin 2008. (zuletzt bearbeitet am 8. April 2020)
Dabei sind vor allem drei Gemälde hervorzuheben, nämlich die Selbstbildnisse von 1493, 1498 und 1500: Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Dürer hat auch mehrere Zeichnungen und Studien von sich selbst, unter anderem bereits 1492, hergestellt und sich später manchmal in größeren Werken durch ein Selbstporträt verewigt. Aber nur diese drei Werke, s. o., sind gemalt und als autonome, selbstständige, für sich allein stehende Bildnisse zu bezeichnen. Selbstbildnis mit Landschaft Gemälde von Albrecht Dürer als Kunstkopie. 1 Vor allem das Bildnis von 1500 hat für den Betrachter eine ganz besondere Wirkung und ist deshalb Gegenstand dieser Arbeit. Zunächst einmal zum Bildträger. Dieser besteht aus Lindenholz und besitzt folgende Maße: In der Höhe 67, 1-66, 9 cm; in der Breite 48, 7-48, 9 cm und die Brettstärke beträgt 0, 5-0, 6 cm. Das Lindenholz ist aus drei vertikal verlaufenden Brettern mit Hilfe von Leim zusammengefügt: Der heutige Zustand des Bildträgers ist im Großen und Ganzen recht gut, nur geringe Beschädigungen sind zu finden. Der Falzrand ist an allen vier Seiten erhalten.
Die schwarz-weiß gestreifte, um den Elbogen geschnürte Unterarmmanschette "sorgt für das Gegenspiel von Bauschung und Schnürung der Stoffe" (Zitzlsperger 2008. S. 13). Den über die linke Schulter gelegten braunen Mantel hält eine blau-weiß gedrehte Kordel. Dürers Kopfbedeckung entspricht in ihrer Streifung, modisch abgestimmt, dem Wams; ihr spitz zulaufendes und herabhängendes Ende endet in Fransen. Diese sind spiralförmig eingedreht und werden von einem dunklen Band zusammengehalten. Dabei handelt es sich um eine aus der mittelalterlichen gugel, niederländisch kaproen (frz. chaperon), entwickelte Mützenform, deren Blütezeit von ca. 1470 bis ca. Stendhal-Syndrom: Seht her, ich bin ein Künstler! – Albrecht Dürers Selbstbildnis in Madrid. 1510 andauerte. In den Kreisen der aufstrebenden und finanzstarken städtischen Kaufmannschaft und des Patriziats wurde diese Art von Zipfelmütze " zum typischen Accessoire der männlichen jeunesse dorée " (Manuth 2001, S. 168). Dürer hatte offenbar schon als junger Mann eine besondere Vorliebe für diese Kopfbedeckung: Bereits auf dem gezeichneten Selbstporträt der Wiener Albertina von 1484 trägt der Dreizehnjährige eine Zipfelmütze.