Am ehesten wird der Autor bis in unsere Tage mit Strudlhofstiege identifiziert; mit seinem Roman hob Doderer diese Treppenanlage im Wiener Alsergrund erst in das Bewußtsein der Bewohner Wiens und macht auf die unbeachtete Schönheit dieser Anlage mit sanftem Nachdruck aufmerksam. Sie wird zu einem Symbol für die Kunst und mithin auch für ein Leben, daß sich nicht von bloßen Zwecken leiten läßt, sondern als das Prinzip der Bewahrung das pure Gegenteil zu einer "Hühnerleiter formloser Zwecke" ist und "Dignität und Dekor" auch im Alltag sogar körperlich erfahrbar macht, indem es mit seinen schrittegerechten Stufen den "Gang zur Diktion" werden läßt. (... ) Den gesamten Essay lesen Heimito von Doderer 1896-1966. Selbstzeugnisse zu Leben und Werk. Ausgew. u. hg. v. Martin Löw-Cadonna. Stilmittel bei "Der Brand" von Heimito von Doderer? (Deutsch, Literatur, Link). Mit einem einführenden Essay von Wendelin Schmidt-Dengler. München: C. H. Beck 1995. 112 Seiten, 26 Abbildungen, Broschur EUR 4, 20 / SFr 8, - ISBN 3-406-39988-6 Essay lesen
Das Werk des 66jährigen, der seit den Romanen »Die Strudlhofstiege« (1951) und »Die Dämonen« (1956) seiner Leser-Gefolgschaft als einer der bedeutendsten deutschen Epiker der Gegenwart, wenn nicht gar als Ihr größter gilt, schien dem Kritiker der »Frankfurter Allgemeinen« lediglich ein »brutaler Ulk« von »unbekümmerter Abstrusität« zu sein, und er fühlte sich durch ein hohnvolles Geständnis des Autors noch bestätigt. Doderer im Epilog zu den »Merowingern": » Aber das Ganze ist doch ein Mordsblödsinn. Der brand heimito von doderer van. « Dieses spöttische Bekenntnis ist in der Tat weit glaubwürdiger als die vagen Interpretationsversuche bewundernder Feuilletonisten. Eine deutliche Beziehung zur Wirklichkeit jedenfalls bleibt in dem kunstvoll arrangierten Jux von der »totalen Familie« (Motto: »Die Wut des Zeitalters ist tief") ebenso verborgen wie die sechste Dimension. Doderer, der einst über spätmittelalterliche Quellenkunde promovierte und eine Arbeit über »Die Abtwahlformel in den Herrscherurkunden bis zum 10. Jahrhundert« verfaßte, hat in seinem anachronistischen Gegenwartsroman - er spielt in einer nicht genannten fränkischen Universitätsstadt und endet um 1950 - aufs neue seiner Vorliebe für die Historie nachgegeben: Der Romanheld Childerich III.
Auf ihre w eißen Strümpf e wird sehr g en au eingeg angen, einer seits sollen sie ebenf alls Unschuld bedeuten, doch anderer seits wird beschrieben wie sich das Gew e be auftr ennt und ka nn eine Anspielung auf Se xualitä t sein. Die Gefühle des G ymnasiast wer den durch V er gleiche unter strichen, Z eile 19 " wie ein Betrunk ener" und das ließ ihn nicht s e lbstbe wusst er scheinen. Genauso wie der Plötzliche Rückzug, indem er Clara ges teht da s er sich vor ihr für chtet. Packt ihn und zwackt ihn - DER SPIEGEL. Seine Uns icherheit ist zu spür en, möglicherweise is t er noch nicht bereit sein e Unschuld zu verlier en und zu einem Erwachsenen zu w e rden. Eine weit ere Auff älligk eit ist die häufig e Benutzung der F arbe Rot, die die L iebe aber auch die Gef ahr symbolisiert. Es soll mögl icherweise die Liebe und Neugiert e der beiden dar st e llen aber auch die Gef ahren und K onsequenz en di e das Erwachsenen leben mit sich bringt. Im Höhepunkt der K urzgeschicht e tre ten F arbsy mbolik und Natur zusammen und deut en auf die weit ere Auseinanderse tzung mit dem Erwachsen werden und der Se xualit ät hin.
Wilhelm Carl Doderer arbeitete auch am Bau der Tauernbahn, des Nord-Ostsee-Kanals und desöffentlichen Verkehrsnetzesder Wiener Stadtbahn. Sein Bruder Richard (1876-1955) und sein Vater Carl Wilhelm (Christian) Ritter von Doderer [ de] (1825, Heilbronn -1900, Wien; geadelt 1877) waren auch darauf hingewiesen, Architekten und Wilhelm Ehefrau Maria von Greisinger [ de] (1835-1914) von ihrer Mutter wurde den österreichischen Dichter bezogen Nikolaus Lenau. Die Dämonen | von Doderer, Heimito | Hardcover. Doderer Mutter, Wilhelm Carl Frau Louise Wilhelmine "Willy" von Hügel (1862-1946) war auch die Tochter des etablierten deutschen Bauunternehmer Heinrich von Hügel [ de] (1828-1899), die mit ihrem späteren Ehemann auf mehrere Eisenbahn gearbeitet hatten Schwester Charlotte geheiratet hatte Max Freiherr von Ferstel [ de] (1859 Wien - 1936 Wien), Sohn von Heinrich von Ferstel, Architekt der Wiener Votivkirche. Max von Ferstel hatte die Pläne für das Haus der Familie Doderer in der Wiener Landstraße entworfen. Bis zum Ersten Weltkrieg gehörte die Familie Doderer zu den reichsten Industriedynastien der österreichisch-ungarischen Monarchie.